
Die Waldbrandgefahr in Niedersachsen hat Anfang April 2025 alarmierende Höhen erreicht. Laut dem NDR war die Gefahr in mehreren Gebieten des Bundeslandes hoch bis sehr hoch. Besonders auffällig war die Situation in der Gemeinde Lüchow, wo am Mittwoch eine hohe Waldbrandgefahr prognostiziert wird.
Die Lage könnte sich jedoch ab Mitte der Woche entspannen. Ein heranziehendes Tiefdruckgebiet bringt Regen und Gewitter, die für eine Abkühlung der Situation sorgen könnten. Bereits ab dem späten Dienstagnachmittag wurden die ersten Schauer erwartet, mit weiteren starken Regeneinbrüchen am Mittwoch. Am Donnerstag soll die Waldbrandgefahr dann in ganz Niedersachsen signifikant sinken.
Statistik und Ursachen
Im Jahr 2025 wurden bis Anfang April bereits etwa 90 Waldbrände in Niedersachsen registriert. Dies ist fast die Hälfte der insgesamt 204 Brände, die im Vorjahr gemeldet wurden. Ein alarmierender Anstieg ist zu beobachten, wenn man die Zahlen mit dem Jahr 2022 vergleicht, als insgesamt 648 Brände registriert wurden.
Die Ursachen für diese Brände sind vorwiegend menschlicher Natur. Laut dem Niedersachsen.de sind häufige Brandursachen weggeworfene Zigaretten, unsachgemäße Grillkohleentsorgung und nicht vollständig gelöschte Lagerfeuer. Auch technische Probleme, wie das Festsetzen von Bremsen bei Zügen oder das unsachgemäße Verbrennen von Gartenabfällen, können Brände auslösen.
Die Predisposition für Waldbrände wird nicht nur durch menschliche Handlungen, sondern auch durch klimatische Extremereignisse verstärkt. Klimawandelbedingte Wetterbedingungen wie Trockenheit, Hitze und starke Stürme schwächen die Bäume und erhöhen das Risiko. Der vergangene März gilt als einer der trockensten Monate, die in Deutschland je gemessen wurden, was die aktuelle Gefahr weiter befeuert.
Prävention und gesetzliche Regelungen
Um die Brandgefahr zu verringern, sind präventive Maßnahmen unerlässlich. In Niedersachsen gilt vom 1. März bis 31. Oktober ein umfassendes Feuerverbot, einschließlich eines absoluten Rauchverbots in Wäldern, Mooren und Heiden. Bewohner und Besucher sind aufgefordert, die folgenden Verhaltensregeln zu beachten:
- Im Wald nicht rauchen.
- Keine Zigarettenreste aus dem Auto werfen.
- Nur ausgewiesene Grill- und Lagerfeuerplätze nutzen.
- Mindestens 50 Meter Abstand zum Wald einhalten.
- Nur auf offiziellen Waldparkplätzen parken.
- Waldwege freihalten für Lösch- und Rettungskräfte.
- Brände umgehend der Feuerwehr (Notruf 112) oder Polizei (Notruf 110) melden.
Niedersachsen hat zudem ein umfangreiches System zur Früherkennung und Bekämpfung von Waldbränden etabliert. Dies umfasst sowohl Kameratechniken als auch den Einsatz von Löschflugzeugen. Ein zukunftsorientierter Waldumbau, der Fichtenwälder in struktur- und artenreiche Mischwälder umwandelt, soll darüber hinaus dabei helfen, die Wälder widerstandsfähiger gegen Brände zu machen.
Insgesamt zeigt sich: Das präventive Verhalten der Bevölkerung spielt eine entscheidende Rolle, um die Waldbrandgefahr nachhaltig zu reduzieren. Der Klimawandel und die damit verbundenen Wetterextreme stellen eine große Herausforderung dar, die gemeinschaftlich angegangen werden muss.