
Der einjährige Verkehrsversuch auf der Schillerstraße in Wolfsburg, der unter anderem einen Popup-Radweg umfasst, wird laut aktuellen Berichten von der waz-online.de evaluiert. Das Fachbüro LK Argus Kassel hat die Ergebnisse der Evaluation nun abgeschlossen. Dieser Versuch, der seit Mai 2023 läuft, hatte das Ziel, den Radverkehr zu fördern und gleichzeitig den Fußgängerverkehr zu entflechten.
Die Stadt hat bereits bestimmte Schwachstellen des Projekts identifiziert und plant Änderungen. Eine der wichtigsten vorgesehenen Anpassungen ist die Wiedererlaubnis des Linksabbiegens von der Schillerstraße in östlicher Richtung. Ferner sollen die Bushaltestellen so modifiziert werden, dass der Verkehrsfluss verbessert wird.
Evaluationsergebnisse und künftige Schritte
Der Arbeitskreis Radverkehr wird die Ergebnisse der Evaluation am 1. April vorstellen. Im Anschluss daran werden Stadtverwaltung, Polizei und die Wolfsburger Verkehrsbetriebe (WVG) darüber beraten, welche Maßnahmen in der Kommunalpolitik beschlossen werden sollen. In der ersten Phase des Projekts konnte ein täglicher Radfahrerverkehr von bis zu 550 Nutzern festgestellt werden; bei gemischtem Wetter sank diese Zahl auf etwa 400 Radfahrer.
Durch bauliche Veränderungen wurde der öffentliche Nahverkehr gestärkt und es konnte eine allgemeine Beruhigung des Verkehrs erreicht werden. Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern wurden weitestgehend gelöst, was zu einer hohen Zufriedenheit in der Nutzung des neuen Radwegs führte. Interessanterweise gab es keine nachgewiesenen ursächlichen Zusammenhänge zwischen dem Verkehrsversuch und Unfällen in der Umgebung, was auf die Sicherheit des neuen Radverkehrsnetzes hinweist. Allerdings häuften sich Berichte über die Missachtung des Linksabbiegeverbots, was ein weiteres Thema für die Evaluationsphase darstellt.
Zusätzliche Daten und Befragungen
Laut der citylife-wob.de wird eine umfassende Verkehrsbefragung durchgeführt, um Daten zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu sammeln. Diese Befragung richtet sich an Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer und wird in der Umgebung des Kaufhofs sowie an einem Parkplatz am Meckauerweg durchgeführt. Hierdurch sollen auch Informationen über die Nutzung und die Sicherheitslage des neuen Radwegs sowie die Entwicklungen beim öffentlichen Nahverkehr erhoben werden.
Zusätzlich werden Unfallkarten der Polizei und Daten von Radzählstelen zur Analyse genutzt. Diese Zählstellen haben eine besonders hohe Relevanz, da die Technik zur Erfassung von Radfahrern optimiert wurde. So wurde eine Fehlerquote zwischen zwei und fünf Prozent erzielt, was eine signifikante Verbesserung gegenüber den ursprünglichen Fehlzählungen darstellt. Die neue Software ermöglicht nun eine präzisere Differenzierung zwischen Radfahrern und anderen Verkehrsarten.
Radverkehr und urbane Mobilität
Die Bedeutung von gut ausgebauten Radinfrastrukturen hebt auch die bund.de hervor. Diese Infrastruktur gilt als zentral für eine nachhaltige Verkehrswende, neben dem öffentlichen Verkehr und alternativen Antrieben. Bürgerinnen und Bürger fordern zunehmend, dass Kommunalpolitiken den Radverkehr stärker fördern, was sich positiv auf die Lebensqualität in den Städten auswirken könnte.
Insgesamt wird die Evaluation des Verkehrsversuchs auf der Schillerstraße entscheidend für zukünftige Maßnahmen zur Radverkehrsförderung und zur Verbesserung des Verkehrsflusses in Wolfsburg sein. Die Stadtverwaltung ist sich der Herausforderungen bewusst und analysiert die gesammelten Daten, um eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Zukunft zu schaffen.