Wolfenbüttel

Trauergottesdienst für neunjährigen Amokfahrt-Opfer in Wolfenbüttel

Am 17. Januar 2025 findet in der katholischen Pfarrkirche St. Petrus in Wolfenbüttel um 11 Uhr ein Trauergottesdienst für den neunjährigen André Gleißner statt, der Opfer der tragischen Amokfahrt in Magdeburg wurde. Die Zeremonie wird auch in die katholische Pfarrkirche Floß übertragen. In einer einfühlsamen Ansprache von Pfarrer Matthias Eggers aus Niedersachsen und Max Früchtl aus der Oberpfalz wird der verstorbene Junge, der seinen Lebensweg bis zur Trennung der Eltern im Jahr 2024 in Floß verbrachte, gewürdigt. Der Gottesdienst steht allen Trauernden offen, während Ton- und Videoaufnahmen untersagt sind.

André, der in der beschaulichen Gemeinde Floß aufgewachsen ist, wurde am 20. Dezember 2024 auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg von einem SUV erfasst, der mit hoher Geschwindigkeit in die Menschenmenge raste. Der Fahrer, der 50-jährige Taleb Al A., wurde am Tatort festgenommen und wird wegen fünffachen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes angeklagt. Der schreckliche Vorfall kostete insgesamt sechs Menschenleben, darunter vier Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren. Mindestens 299 weitere Personen erlitten Verletzungen, wobei 41 von ihnen sich in kritischem Zustand befanden. Der Weihnachtsmarkt, ein traditionelles Ereignis in der sachsen-anhaltinischen Hauptstadt, wurde zur Zielscheibe eines noch immer unklaren Motives, da der Verdächtige als Islamophob bezeichnet wird.

Ermittlungen und Sicherheitsfragen

Mutter und Bruder von André, die sich anwaltlich vertreten lassen, haben bereits eine Strafanzeige gegen die Verantwortlichen für das Sicherheitsversagen erstattet. Diese rechtlichen Schritte folgen der zentralen Frage: Wie konnte ein Fahrzeug ungehindert in den Weihnachtsmarkt rasen? Experten haben die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen scharf kritisiert. Christian Schneider, ein zertifizierter Sachverständiger für Zufahrtschutz, stellt fest, dass die Schutzmaßnahmen in Magdeburg nicht den allgemein anerkannten Regelungen entsprechen. Der Schutz sei lediglich das Resultat eines normativ vorgegebenen Prozesses, der hätte gewährleistet werden müssen.

Der Vorfall erinnert an frühere Fahrzeugangriffe, insbesondere den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin im Jahr 2016. Nach dem Ereignis in Magdeburg wurden sofort Sofortmaßnahmen ergriffen. Die Umgebung wurde großflächig abgesperrt, als zunächst der Verdacht auf ein mögliches Sprenggerät im Fahrzeug bestand, der sich später jedoch als unbegründet herausstellte. Die Sicherheitsmaßnahmen an Weihnachtsmärkten in Deutschland wurden im Anschluss deutlich erhöht, doch die Frage bleibt, ob dies ausreicht.

Reaktionen der Familie und der Öffentlichkeit

Die Mutter von André hat sich in den sozialen Medien zu Wort gemeldet, um ihre Dankbarkeit für die Anteilnahme auszudrücken und gleichzeitig auf die mangelnde Unterstützung hinzuweisen, die ihrer Familie zuteil wurde. In einem fragwürdigen Viral-Video auf TikTok äußert sie zudem, dass sie ihr Kind erst 13 Tage nach dem Attentat wiedersehen konnte. Dies hat sowohl Mitgefühl als auch Kritik hervorgerufen.

Die Familie hat eine Spendenaktion über „gofundme“ ins Leben gerufen, die bei 128.000 Euro stoppte. Das Geld wird für die Bestattungskosten verwendet, und die Mutter versichert, dass sie beabsichtigt, den Betrag auch mit anderen Opfern zu teilen, um sicherzustellen, dass es nicht für den eigenen Lebensunterhalt genutzt wird.

Zusätzlich wird die Familie von einem Seelsorger unterstützt, und es gibt Hoffnungen auf eine Traumatherapie für die betroffenen Mitglieder. Diese Tragödie hat das Leben der Familie und vieler anderer stark beeinflusst.

In der anschließenden Diskussion über diese unfassbare Tragödie bleibt die Frage nach der Verantwortung im Umgang mit solchen katastrophalen Vorfällen im Raum stehen. Behörden und Politik sind gefordert, geeignete Sicherheitskonzepte und Schutzmaßnahmen neu zu überdenken, um solche Tragödien in Zukunft zu verhindern. Die Schmerzen der Hinterbliebenen, die mit dem Verlust eines geliebten Menschen kämpfen, sind unermesslich und werden lange nach der Trauerfeier in Wolfenbüttel nachhallen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
oberpfalzecho.de
Weitere Infos
en.wikipedia.org
Mehr dazu
sueddeutsche.de

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