Wolfenbüttel

Tradition im Niedergang: Schlachterei Römmling schließt nach 133 Jahren!

Die Landschlachterei Römmling im Kreis Wolfenbüttel steht vor ihrem endgültigen Aus. Der traditionsreiche Betrieb, der 1892 von Schlachter Arnecke in Dettum gegründet wurde, wird am 31. Januar schließen. Trotz ursprünglicher Pläne, noch ein bis zwei Jahre weiterzumachen, zwingt ihn ein schwerer Unfall vor zwei Jahren zur Aufgabe. Axel Römmling, der den Betrieb seit 1994 leitet, erlitt bei einem Vorfall mit einem Jungbullen schwere Verletzungen, die mehrere Operationen und eine anschließende Rehabilitation nach sich zogen.

Die Schlachterei hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Seit der Gründung in der Hauptstraße 5 in Evessen ist der Betrieb unverändert geblieben. 1919 heiratete Karl Römmling senior in die Familie ein und übernahm wenige Jahre später die Schlachterei. Nach seinem Tod fiel die Verantwortung an seinen Sohn Karl Römmling junior und später an seine Witwe Gisela. Giselas Sohn Axel Römmling erlernte den Beruf des Fleischers und trat 1994 in die Fußstapfen seiner Familie.

Ein starkes Erbe und aktuelle Herausforderungen

Im Lauf der Jahre hat die Landschlachterei Römmling neben der Hauptfiliale in Evessen auch Filialen in Wittmar und Schöppenstedt eröffnet. Ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Unternehmens war die EU-Zulassung als Schlachtbetrieb, die 2010 erlangt wurde. Axel Römmling pflegte einen direkten Kontakt zu den Landwirten, indem er das Vieh selbst aussuchte und die Tiere eigenständig verarbeitete.

Dieser persönliche Ansatz und die Tradition des Familienbetriebs haben die Schlachterei über Generationen hinweg geprägt. Doch wie viele andere Betriebe in der Fleischverarbeitung steht sie nun vor großen Herausforderungen. Das Schlachtgewerbe in Deutschland ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, mit einem Umsatz von rund 25 Milliarden Euro. Die Verarbeitung von Fleisch insgesamt bringt es sogar auf einen Umsatz von knapp 50 Milliarden Euro. Größere Unternehmen wie Tönnies, Westfleisch und Vion dominieren dabei den Markt.

Marktentwicklungen und Konsumverhalten

In Deutschland hat Schweinefleisch die höchste Marktrelevanz, wobei jährlich etwa 44 Millionen Schweine geschlachtet werden. Ein großer Teil dieser Produktion ist für den Export bestimmt, während die nationale Selbstversorgung bei rund 134 Prozent liegt. Der Pro-Kopf-Konsum von Schweinefleisch beträgt etwa 27,5 Kilogramm, zeigt jedoch einen leichten Rückgang. Im Gegensatz dazu steigt der Verbrauch von Geflügelfleisch, der auf rund 13,1 Kilogramm pro Jahr pro Kopf geschätzt wird. Im Jahr 1991 lag dieser Wert noch bei 7,3 Kilogramm.

In diesem Kontext fällt die Schließung der Landschlachterei Römmling besonders ins Gewicht. Die Entscheidung markiert nicht nur das Ende einer Ära für die Familie Römmling, sondern wirft auch Fragen zur Zukunft kleiner, traditioneller Betriebe auf, die im Schatten der großen Fleischverarbeiter stehen. news38 berichtet von diesen Herausforderungen, während landschlachterei-roemmling.de auf die bewegte Geschichte des Unternehmens hinweist. Weitere Informationen zu den Marktentwicklungen in der Fleischverarbeitung bietet statista.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
news38.de
Weitere Infos
landschlachterei-roemmling.de
Mehr dazu
de.statista.com

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