
Wittmund plant die Errichtung eines umfassenden Blaulichtzentrums am Krankenhaus, das eine bedeutende Erweiterung der bestehenden Leitstelle sowie den Neubau für den Rettungsdienst umfasst. Laut NWZ Online äußerte Landrat Holger Heymann (SPD) seine Vision für dieses Zentrum, welches in der Region Ostfriesland einen hohen Stellenwert einnehmen soll.
Der Standort wird direkt an der Bundesstraße 210 angelegt und beinhaltet eine hohe Investitionssumme von etwa 40 Millionen Euro. Geplant sind unter anderem ein neuer Zugang zum Krankenhaus und ein großzügiger Parkplatz, um den veränderten Verkehrsströmen Rechnung zu tragen. Die derzeitigen Umkleide- und Ruheräume des Rettungsdienstes am alten Standort in der Schloßstraße bieten keinen ausreichenden Platz und stoßen an ihre Grenzen.
Geplante Maßnahmen und Herausforderungen
Das Blaulichtzentrum wird sowohl die Kooperative Regionalleitstelle Ostfriesland (KRLO) als auch die lokalen Rettungsdienste integrieren. Diese Leitstelle koordiniert täglich rund 400 Anrufe über die Notrufnummern 112 und 110 und hat im letzten Jahr bis zu 15.000 Einsätze monatlich organisiert. Das Feedback zu den Einsätzen ist durchweg positiv, was auf die Effektivität der Arbeit der etwa 80 Mitarbeiter hinweist, die über die Ernsthaftigkeit der Notrufe entscheiden, wie Presseportal berichtet.
Die geplante Einführung kreisweit einheitlicher Qualitätsstandards im Rettungsdienst sowie die kommunale Neustrukturierung in Form einer gGmbH sollen die Servicequalität weiter verbessern. Dabei wird auch der Neubau einer neuen Rettungswache in unmittelbarem Umfeld des Krankenhauses geplant.
Hintergrund und Kontext
Der Rettungsdienst in Deutschland befindet sich aufgrund steigender Einsatzzahlen und eines wachsenden Fachkräftemangels in einer herausfordernden Lage. Über die letzten zehn Jahre kam es zu jährlichen Steigerungsraten der Einsatzzahlen von etwa 4%, während gleichzeitig die Anforderungen an technische und medizinische Standards steigen, wie in einem Artikel auf PMC näher beleuchtet wird.
Insbesondere der demografische Wandel und die zunehmende Zahl älterer, multimorbider Patienten erfordern eine Anpassung der Strukturen im Rettungsdienst. Mit der Einführung des Notfallsanitätergesetzes wurde die Qualifizierung und Aufgabenverteilung der Rettungskräfte grundlegend reformiert. Diese Entwicklungen und Herausforderungen erfordern eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit, insbesondere um die Notfallversorgung auch in zukünftigen Krisenszenarien resilient zu gestalten.
Mit den geplanten Maßnahmen in Wittmund trägt man nicht nur zur Stärkung der regionalen Infrastruktur bei, sondern setzt auch Maßstäbe für die zukünftige Entwicklung des Rettungsdienstes in ganz Niedersachsen. Die Verantwortlichen zeigen sich optimistisch, dass trotz der finanziellen Herausforderungen in der Vergangenheit die Zukunft des Krankenhauses und des gesamten Blaulichtzentrums vielversprechend ist.