
Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) hat heute bekannt gegeben, dass er eine Investition von sechs Millionen Euro in die Kläranlage Esens plant. Diese umfassende Maßnahme soll die Kapazität der Anlage von 20.000 auf 25.000 Einwohnerwerte erweitern. Der Schritt ist besonders wichtig für die Anpassung an die Anforderungen des Tourismus, da die Anlage während der Hochsaison eine volatilen Belastung aufweist. Bei einem Anstieg der Einwohnerzahl im Sommer kann es zu saisonalen Schwankungen kommen, die nun besser aufgefangen werden sollen, wie nwzonline.de berichtet.
Die Erweiterungsmaßnahmen umfassen den Anschluss von Dunum, Moorweg und Teilen Stedesdorf. Die Entsorgung wird für nahezu die gesamte Samtgemeinde Esens sichergestellt, mit Ausnahme von Neuharlingersiel, das über eine eigenständige Kläranlage verfügt. Die geplanten Neubauten umfassen Vorklärbecken, Denitrifikationsbecken, Sandfang sowie Gebäude für die mechanische Vorreinigung und Schlammverdickung. Auch die Technik im Belebungsbecken wird modernisiert, wobei nicht mehr benötigte Anlagenteile abgebaut und ersetzt werden. Diese Arbeiten beginnen am 31. März und sollen über einen Zeitraum von etwa sechs Wochen abgeschlossen sein.
Investitionen in die Wasserversorgung
Parallel zu den Investitionen in Esens plant der OOWV auch umfassende Investitionen in die gesamte Wasserversorgungsinfrastruktur. Für das Jahr 2025 sind 144 Millionen Euro eingeplant, wie oowv.de vermeldet. Diese Mittel sind nötig, um die Infrastruktur den klimatischen Veränderungen anzupassen und die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten. Bei der Verbesserung der Wasserversorgung will der OOWV auch auf innovative Projekte setzen, darunter Wasserstofftechnologien zur nachhaltigen Wasserbereitstellung.
Um die Effizienz und Qualität der Wasserversorgung weiterhin zu garantieren, wird der Wasserpreis zum 1. Januar 2025 um 0,15 Euro pro Kubikmeter steigen. Dies bedeutet eine Mehrbelastung von etwa 6,90 Euro pro Jahr für die Verbraucher. Der Monatspreis erhöht sich ebenfalls, was auf die steigenden Kosten für Material und Dienstleistungen zurückzuführen ist.
Herausforderungen der Wasserinfrastruktur
Die Herausforderungen, vor denen die Wasserversorger in Deutschland stehen, sind vielfältig. Die Alterung des Leitungsnetzes und unterschiedliche Bedingungen in städtischen und ländlichen Regionen erfordern maßgeschneiderte Modernisierungsstrategien. Laut dvgw.de ist der Erhalt der Wasserinfrastruktur nicht nur notwendig, um den aktuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, sondern auch um künftige Generationen von einer „Infrastruktur-Generationenschuld“ zu befreien.
Um die langfristige Qualität und Zukunftsfähigkeit der Wasserversorgung zu sichern, ist eine vorausschauende und kontinuierliche Investitionsplanung unerlässlich. Diese Investitionen fördern auch die Beschäftigung in Handwerks- und Baubetrieben und wirken sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Der OOWV unterstreicht seine Rolle als Vorreiter im Wassersektor, während gleichzeitig die Kommunen und Wasserversorger angehalten werden, stärker in die Infrastrukturen zu investieren.