Wilhelmshaven

Neues Modegeschäft Cantus öffnet nach Esprit-Pleite in Wilhelmshaven!

Nach der Insolvenz des bekannten Modeunternehmens „Esprit“ eröffnet in Wilhelmshaven ein neues Geschäft unter dem Namen „Cantus“. Der Geschäftsbetrieb startete im Oktober 2024 und soll frischen Wind in die Handelslandschaft der Stadt bringen. Die Insolvenz von Esprit führte zur Schließung aller 56 Filialen in Deutschland, eine Entscheidung, die viele Mitarbeiter unvorbereitet traf. Diese Veränderung hat nicht nur 1.300 Beschäftigten ihre Jobs gekostet, sondern auch die Nachfolgeregelung in Wilhelmshaven vorangetrieben. Die äußere Reklame des ehemaligen Esprit-Stores wird in den kommenden Wochen entfernt und durch die neue Markenpräsenz ersetzt, wie NWZonline berichtet.

Für die neuen Inhaber, die zu Bernhard Broermann aus Friesoythe gehören, ist das Geschäft kein kompletter Neuanfang, sondern eine Umstrukturierung mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Mitarbeiter des ehemaligen Esprit-Stores, darunter auch Nicole Hermesdorf, blicken optimistisch auf die kommenden Herausforderungen und freuen sich über die neuen Marken, die im Sortiment angeboten werden. Zu den Marken gehören unter anderem Opus, Street One, Soyaconcept, Levi’s und Smith and Soul. Diese breitere Auswahl soll helfen, die Kunden zurückzugewinnen und neue Käufer anzuziehen.

Herausforderungen für den Einzelhandel in Wilhelmshaven

Die Situation im Einzelhandel ist angespannt. Nachdem Esprit im Mai 2024 Insolvenz anmeldete, führte die Schließung der Filialen zu einem Sprung an Herausforderungen für den stationären Handel. Experten warnen, dass die Branche insgesamt mit Umsatzrückgängen und reduzierten Verkaufsflächen konfrontiert ist. Der Rückgang wird auf mindestens 50 Prozent geschätzt, in bestimmten Fällen sogar bis zu 70 Prozent, wie KPMG hervorhebt.

Aber es gibt auch positive Entwicklungen. Die Stadt Wilhelmshaven hat kürzlich die gebührenpflichtigen Parkzeiten nach 17 Uhr abgeschafft, um den Einzelhandel zu stärken. Zuvor waren die Parkgebühren ausgeweitet und verdoppelt worden. Trotz dieser Maßnahme bleibt die Skepsis groß. Nicole Hermesdorf zeigt sich unsicher, ob die neuen Parkregelungen den Kundenverkehr tatsächlich erhöhen werden. Viele Geschäfte in der Marktstraße schließen bereits um 18 Uhr, was potenzielle Kunden abhalten könnte, länger zu verweilen.

Stimmen aus der Geschäftswelt

Die Meinungen unter den Einzelhändlern sind geteilt. Jens Düttmann, Betreiber von „Candy Sale“, plant, sein Geschäft fortzuführen, hat jedoch auch über eine mögliche Schließung nachgedacht. Er kritisiert die Reduzierung der Parkgebühren nur bis 17 Uhr als ungenügend und schlägt vor, dass es freitags und samstags keine Parkgebühren geben sollte. Seine Kollegin Kristina Kemp wünscht sich mehr Cafés und Sitzgelegenheiten in der Innenstadt, um das Verweilen zu fördern und die Attraktivität der Marktstraße zu erhöhen.

Ein weiterer Lichtblick für den Einzelhandel in Wilhelmshaven ist die Wiedereröffnung von „Jeans Fritz“ am 6. Februar, nach einem Räumungsverkauf. Es bleibt abzuwarten, ob diese Entwicklungen ausreichend sind, um die Kundenströme zu revitalisieren und die Innenstadt attraktiv zu gestalten. Die Herausforderung der Innenstadtentwicklung erfordert Kooperation und innovative Konzepte von allen Beteiligten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nwzonline.de
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tagesschau.de
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