Wilhelmshaven

Frauenpower in Wilhelmshaven: Straßen für Vergessene Heldinnen!

In Wilhelmshaven gibt es insgesamt 894 Straßen, Wege und Plätze, von denen nur 24 nach Frauen benannt sind. Dies macht den Anteil der weiblich benannten Straßen zu einem bemerkenswerten Thema in der Stadt. Eine Ausnahme bildet der Adele-Tiesler-Weg, eine ruhige Anliegerstraße im Stadtteil Rüstersiel. Hier wird die Erinnerung an eine bemerkenswerte Frauenpersönlichkeit bewahrt, die die Stadtgeschichte prägte.

Adele Tiesler, Betreiberin des ehemaligen Gasthauses „Zur grünen Laube“ in Rüstersiel, führte das Lokal von 1923 bis 1961. Bekannt war sie für ihren Humor und ihre plattdeutsche Sprache. Nach ihrem Tod im Jahr 1963 wurde das Lokal abgerissen, doch ihr Andenken lebt in dem nach ihr benannten Weg weiter. Der Stadtteil Rüstersiel, in dem sich der Adele-Tiesler-Weg befindet, liegt etwa 3,8 km Luftlinie vom Stadtzentrum Wilhelmshavens entfernt.

Frauen in der Stadtgeschichte sichtbar machen

Zusammen mit Kristine Deharde hat die städtische Gleichstellungsbeauftragte Nicole Biela ein Projekt ins Leben gerufen, das die Biografien von Frauen, die in Wilhelmshaven Pionierarbeit geleistet haben, sichtbar macht. Ein digitaler Stadtplan, der auf der Homepage der Gleichstellungsbeauftragten verfügbar ist, zeigt die Standorte der Straßen mit Frauennamen und bietet biografische Daten zu ihnen.

Der Adele-Tiesler-Weg selbst ist nicht nur eine Wohnstraße mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, sondern beherbergt auch 19 bekannte Gebäude, deren Hausnummern von 1 bis 23 reichen. Diese Information bietet eine interessante Perspektive auf die Infrastruktur und Lebensqualität in dieser Straße. Die Fahrbahn ist mit Pflastersteinen versehen, und in der Umgebung befinden sich weitere Straßen wie die Waagestraße und der Kniphauser Deich.

Herausforderungen bei der Recherche

Die Recherche zu weiteren weiblichen Biografien, darunter auch zu Mutter Anna Euken, die zusammen mit Tiesler eine der wenigen einheimischen Frauen ist, nach denen Straßen benannt wurden, gestaltet sich als herausfordernd. Euken betrieb ein Kaffeehaus in Neuende, das als beliebtes Ausflugsziel galt und von 1852 bis 1928 lebte. Bei der Suche nach Informationen zu ihrem Leben sind nur wenige Details bekannt.

Eine Studie zeigt, dass in europäischen Großstädten lediglich etwa 9% der Straßen Frauen gewidmet sind. Diese geringe Zahl unterstreicht die Bedeutung von Projekten, die dazu beitragen können, die Präsenz von Frauen in der Stadtgeschichte zu stärken. Die Gleichstellungsbeauftragte betont, dass es viele weitere Frauen in Wilhelmshaven gab, die Beachtung verdienen, und dass die Recherche zu diesen Persönlichkeiten noch nicht abgeschlossen ist. Unterstützung und weitere Informationen sind hierbei sehr willkommen.

Die Bemühungen, das Erbe dieser wichtigen Frauen der Stadt hervorzuheben, könnten dazu beitragen, die öffentliche Wahrnehmung zu verändern und den Einfluss von Frauen in der Geschichte Wilhelmshavens zu würdigen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nwzonline.de
Weitere Infos
onlinestreet.de

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