Wesermarsch

Prozess gegen Messerangreifer: Salman Rushdie blickt mutig in die Zukunft

Salman Rushdie stand heute, am 12. Februar 2025, in Chautauqua, New York, dem Mann gegenüber, der ihn im August 2022 brutal angegriffen hatte. Der 27-jährige Hadi Matar, der als US-Amerikaner aus New Jersey identifiziert wurde, sitzt auf der Anklagebank und hat auf nicht schuldig plädiert. Wie Kreiszeitung-Wesermarsch berichtet, wird Matar wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung angeklagt. Im Falle einer Verurteilung könnte er mehr als 30 Jahre Haft erhalten.

Der Übergriff ereignete sich während einer geplanten Lesung an der Chautauqua Institution, als Matar auf die Bühne sprintete und Rushdie mit einem Messer attackierte. Rushdie musste nach der Attacke mehrere Wochen im Krankenhaus verbringen und wurde unter anderem an einem Ventilator behandelt. Er erlitt schwere Verletzungen an der Wange, dem Hals sowie einem Auge, was zu seiner Erblindung auf dem rechten Auge führte. Während des Prozesses schilderte Rushdie, dass er in diesem Moment glaubte, er werde sterben, als er den Angreifer sah.

Gesundheit und Genesung

Nachdem Rushdie etwa 15 Mal stach, hinterließ er ihn mit dauerhaften körperlichen Folgen, darunter auch Nerven- und Organschäden, die eine Lähmung einer Hand zur Folge hatten. Sein Agent teilte mit, dass Rushdie „auf dem Weg der Genesung“ sei. Dennoch wird der Schriftsteller für den Rest seines Lebens mit den physischen und psychischen Narben dieser brutalen Attacke leben müssen. Er trägt eine Brille mit einem abgedunkelten Glas, um sein beschädigtes Auge zu verbergen, was den bleibenden Einfluss des Angriffs unterstreicht.

Rushdie hat den schrecklichen Vorfall in seinem kommenden Buch „Knife: Gedanken nach einem Mordversuch“ verarbeitet, das im April 2024 veröffentlicht wird. Der Prozess gegen Matar wurde bereits mehrmals verschoben, unter anderem aufgrund von Bedenken, dass Rushdies Memoiren möglicherweise als Beweismaterial verwendet werden könnten. Matar hat auch eine Anfrage gestellt, den Prozess in einen anderen Bezirk zu verlegen, da er Bedenken bezogen auf die Medienberichterstattung und die demografischen Gegebenheiten in Chautauqua äußerte, wo die arabisch-amerikanische Gemeinde kaum vertreten ist.

Hintergrund: Ein Leben unter Bedrohung

Die Angriff auf Rushdie ist nicht das erste Mal, dass der berühmte Autor aus Indien aufgrund seiner Werke Ziel von Gewalt wird. Bereits 1989 erhielt Rushdie nach der Veröffentlichung seines umstrittenen Romans „Die satanischen Verse“ Morddrohungen, was zu einer Fatwa führte, die von Irans Revolutionsführer Ayatollah Chomeini verhängt wurde und zur Ermordung des Autors aufrief. Das Buch, das Fragen zum Leben des Propheten Muhammad aufwirft, wurde weltweit heftig kritisiert und in mehreren Ländern verboten, darunter Bangladesch, Sri Lanka und Sudan. Selbst 1998 trat Iran formal von der Fatwa zurück, doch die offizielle Rücknahme wurde nie vollzogen, was weiter zur Bedrohung von Rushdies Leben beiträgt NPR berichtet.

Mit seinem Mut und seinem unermüdlichen Einsatz für die literarische Freiheit hat Rushdie die Anerkennung vieler gewonnen, jedoch bleibt er eine Figur, die für die Kontroversen ihrer Zeit steht. Über die Jahrzehnte hat er sich unerschütterlich für das Recht auf freie Meinungsäußerung eingesetzt und dabei nie gewankt, trotz der ständigen Bedrohungen, die sein Leben prägen. Diese Gerichtsverhandlung könnte entscheidend dafür sein, wie die Gesellschaft auf solche Taten der Gewalt gegen Schriftsteller reagiert und wie die komplexe Beziehung zwischen Kunst, Meinungsfreiheit und religiösem Extremismus in Zukunft behandelt wird.

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Beste Referenz
kreiszeitung-wesermarsch.de
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bbc.com
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npr.org

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