Wesermarsch

Gewalt an Schulen: Besorgniserregender Anstieg unter Schulleitern!

Eine aktuelle Umfrage zeigt einen besorgniserregenden Trend: Gewalt an Schulen in Deutschland wird zunehmend als gravierendes Problem wahrgenommen. Laut einer Befragung von über 1.300 Schulleitungen im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), die in Stuttgart vorgestellt wurde, berichtet eine Mehrheit der Befragten über einen Anstieg körperlicher und psychischer Gewalt in den letzten Jahren. Nur 4 Prozent der Schulleitungen nehmen einen Rückgang der Gewalt wahr. Dies wirft die Frage auf, welche Faktoren zu dieser Verschärfung der Situation beigetragen haben.

Die Umfrage, die vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt wurde, zeigt, dass 60 Prozent der Schulleitungen die Zunahme von Gewalt an ihren Schulen beobachten. Besonders auffällig ist, dass Schulleitungen unter 40 Jahren und aus Haupt-, Real- und Gesamtschulen besonders häufig von diesem Anstieg berichten. Gerhard Brand, der VBE-Bundesvorsitzende, hebt hervor, dass sich der Umgang mit Gewalt verändert hat und diese heute klarer benannt wird. Schulleitungen sind häufig Augenzeugen von Bedrohungen und Übergriffen auf Lehrkräfte.

Ein besorgniserregendes Bild

Über ein Drittel der Schulleitungen kennt Fälle von körperlichen Angriffen auf Lehrkräfte, während 65 Prozent der Befragten von Beleidigungen, Beschimpfungen, Mobbing und anderen Formen psychischer Gewalt berichten. Zudem stellen 36 Prozent der Schulen fest, dass Lehrkräfte über das Internet bedroht werden. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass insbesondere Schülerinnen und Schüler die Hauptverursacher körperlicher Gewalt sind. Psychische Gewalt wird häufig von Eltern ausgeübt, was die Komplexität des Problems verdeutlicht.

Weitere Erkenntnisse stammen aus einer Umfrage der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), die zeigt, dass mehr als die Hälfte der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen eine Zunahme psychischer Gewalt und Mobbing seit der Pandemie wahrnimmt. 44 Prozent der Lehrkräfte berichten von einem Anstieg körperlicher Gewalt. Ein alarmierender Punkt ist, dass 40 Prozent der Lehrkräfte im vergangenen Schuljahr wöchentlich mit psychischer Gewalt konfrontiert waren, während 30 Prozent körperliche Gewalt erlebten.

Statistische Einblicke

Diese Trends zeigen sich auch in den Unfallstatistiken: Die DGUV veröffentlichte für 2023 einen Anstieg gewaltbedingter Schülerunfälle um rund 11.000 auf 64.897, obwohl diese Zahl immer noch unter dem Wert von 2019 bleibt. Wichtig zu beachten ist, dass schwere Verletzungen selten sind – 5.200 Unfälle führten zu Frakturen, während lediglich in 11 Fällen eine Unfallrente gezahlt wurde.

Trotz der alarmierenden Zustände geben 84 Prozent der Lehrkräfte an, dass Gewaltprävention im Schulprogramm verankert ist. Doch nur ein Viertel berichtet von einer systematischen Erfassung von Gewaltvorfällen. Diese Diskrepanz zeigt, dass es möglicherweise an einer effektiven Umsetzung entsprechender Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen mangelt. Angesichts dieser Herausforderungen fordern viele Lehrkräfte Verbesserungen in der Prävention und im Umgang mit Gewaltvorfällen.

Die Ergebnisse der Umfragen verdeutlichen, dass es einen dringenden Handlungsbedarf gibt, um Schüler und Lehrkräfte vor Gewalt zu schützen. Initiativen wie die Kampagne #GewaltAngehen der DGUV versuchen, die Prävention von Gewalt an Schulen zu fördern. Weitere Programme, wie ‚MindMatters‘, sollen Lehrkräfte unterstützen, das Thema Gewalt an Schulen systematischer anzugehen. Der Fokus sollte darauf liegen, die Ursachen von Gewalt zu verstehen und geeignete Maßnahmen zur Prävention und Intervention zu entwickeln.

Die Schule als Ort der Bildung und des Miteinanders darf nicht von Gewalt geprägt sein. Es ist unerlässlich, dass sowohl Schulleitungen als auch Lehrkräfte und Eltern aktiv an einer Lösung arbeiten, um die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Beteiligten zu gewährleisten. Für weitere Informationen zeigt sich hier ein klarer Links zum Artikel von Kreiszeitung Wesermarsch, zur DGUV unter DGUV und zu weiteren Analysen unter Spiegel.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
kreiszeitung-wesermarsch.de
Weitere Infos
dguv.de
Mehr dazu
spiegel.de

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