
Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi hat heute einen bedeutenden Schritt für die Gesundheitsversorgung in der Wesermarsch bekanntgegeben. Im Rahmen eines Krankenhausinvestitionsprogramms übergab er 15 Millionen Euro für den geplanten Ausbau des St.-Bernhard-Hospitals in Brake. Dies stellt die zweite Rate einer Gesamtförderung von 53 Millionen Euro dar, die für diesen wichtigen Standort vorgesehen sind. Die bereitgestellten Mittel fließen in den Anbau des Krankenhauses und folgen der laufenden Planungsphase sowie dem Abriss einer angrenzenden Schule.
Der Ausbau des St.-Bernhard-Hospitals ist Teil einer größeren Strategie zur Anpassung der Krankenhausversorgung in Niedersachsen. Minister Philippi hob hervor, wie wichtig dieses Krankenhaus für die Region ist. „Die hohe Auslastung des Krankenhauses zeigt das Vertrauen der Bevölkerung“, betonte er und verwies darauf, dass ein Krankenhaus für die Region mit rund 90.000 Einwohnern als ausreichend erachtet wird.
Umfassende Fördermaßnahmen
Zusätzlich zu den Mitteln für Brake wurden in dieser Runde auch Förderbescheide für andere Krankenhäuser übergeben: 3 Millionen Euro für Wittmund, 4 Millionen Euro für Delmenhorst, 20 Millionen Euro für Westerstede und 4 Millionen Euro für Wildeshausen. Diese Investitionen sind Teil eines umfassenden Investitionsprogramms, das Ende Juli von der niedersächsischen Landesregierung beschlossen wurde. Insgesamt werden rund 233 Millionen Euro für 38 Einzelmaßnahmen sowie 5,2 Millionen Euro für Notmaßnahmen und Anschaffungen medizinisch-technischer Großgeräte bereitgestellt, wie shv-ni.de angibt.
Ein zentrales Ziel dieser Offensive ist die Unterstützung baulicher Modernisierungen und die Verbesserung der Gesundheitsangebote in Niedersachsen, wo derzeit 165 Krankenhäuser in verschiedenen Trägerschaften existieren. Diese Einrichtungen müssen kontinuierlich an neue medizinische Anforderungen angepasst werden, was bauliche Veränderungen notwendig macht. Die staatliche Förderung erfolgt gemäß dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) und wird durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung ondersteunend begleitet, wie nlbl.niedersachsen.de erklärt.
Dank der umfangreichen Planung und Beratung, die Krankenhausträger durch das Niedersächsische Landesamt für Bau und Liegenschaften erhalten, wird sichergestellt, dass die Fördermittel wirtschaftlich und zweckmäßig verwendet werden. Dies umfasst auch die Unterstützung bei der Umsetzung von Prozess- und Qualitätsanforderungen in genehmigungsfähige Hochbaukonzepte.
Zusammenarbeit und Ausblick
Dr. Philippi plant, in regelmäßigen Abständen mit Abgeordneten über die Zukunft der Krankenhaus-Standorte in der Wesermarsch zu beraten. Besonders erwähnenswert ist ein geplanter Austausch zwischen Frank Germeroth, dem neuen Geschäftsführer des St.-Bernhard-Hospitals, und Tim Wozniak von Helios. Eine Kooperation mit Helios wird dabei nicht ausgeschlossen, auch wenn solche Gespräche in der Vergangenheit nicht immer zu einer Einigung führten.
Die Herausforderungen für die Krankenhäuser sind jedoch vielfältig. Neben den anstehenden Investitionen müssen auch steigende Kosten aufgrund von Energiepreisen, Inflation und Tarifsteigerungen berücksichtigt werden. Dies wird die finanzielle Situation der Einrichtungen auch im Jahr 2024 belasten, weshalb Minister Philippi den Bund auffordert, Transformationsgelder bereitzustellen, um die kurz- bis mittelfristigen Liquiditätsprobleme der Krankenhäuser zu lösen.
Die bis 2030 angestrebten Umbauarbeiten im St.-Bernhard-Hospital sind ein wesentlicher Bestandteil der langfristigen Strategie zur Sicherstellung einer effektiven Gesundheitsversorgung in der Region. Der Fokus bleibt stets auf dem Wohl der Patienten, betont Pfarrer Ludger Becker, der das Thema von menschlicher Seite her betrachtet.