Die Gudewill-Schule in Thedinghausen hat in den letzten Jahren durch eine flexible Hausaufgabenbetreuung, organisiert vom Verein SoFa aus Achim, einen wertvollen Beitrag zur Bildungslandschaft geleistet. Seit 2008 wird diese Betreuung in den Räumlichkeiten der Schule angeboten, wobei sie durch die Samtgemeinde Thedinghausen finanziert wird. Die Betreuung ist für Fünft- und Sechstklässler an Dienstagen, Mittwochs und Donnerstags sowie während der Mittags-Arbeitsstunde vorgesehen.
Fünf pädagogische Mitarbeiterinnen des Vereins SoFa stehen den Schülern zur Seite und betreuen diese in kleinen Gruppen mit einem Schlüssel von eins zu vier. Diese individuelle Unterstützung erstreckt sich über alle Schulfächer, wobei spezielle Stärken der Betreuerinnen, besonders in den Bereichen Sprachen und Naturwissenschaften, zum Tragen kommen. Ein zentrales Ziel der Hausaufgabenbetreuung ist es, den Kindern positive Impulse für ihre Entwicklung zu geben, anstatt sich ausschließlich auf klassische Nachhilfeformen zu konzentrieren.
Gestiegene Nachfrage und Herausforderungen
In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach dieser Art der Unterstützung deutlich angestiegen. Diese Entwicklung wird als direkte Folge heterogener Klassen und der Defizite, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind, betrachtet. Die Pandemie führte dazu, dass Schüler erhebliche Konzentrationsschwierigkeiten, Sprach- und Lernprobleme sowie Verhaltensauffälligkeiten entwickelten. Zudem beeinflusst die Nutzung von Smartphones die Konzentration der Kinder negativ.
Die didaktische Leiterin der Gudewill-Schule, Maria Eiken, hebt hervor, dass die Hausaufgabenbetreuung nicht nur eine Entlastung für die Schüler, sondern auch für Eltern und Lehrkräfte darstellt. Viele Kinder profitieren von der ruhigen Arbeitsatmosphäre, die in der Betreuung geschaffen wird. Außerdem entstehen häufig besondere Bindungen zwischen Betreuern und Schülern, was wiederum zu positiven Entwicklungsergebnissen führen kann.
Elternwahrnehmungen und Unterstützung während der Pandemie
Die Herausforderungen während der Corona-Pandemie haben die Rolle der Eltern beim Lernen ihrer Kinder verstärkt betont. Eine Studie identifizierte verschiedene Aspekte, unter denen Familien und Schulen während der Schulschließungen litten. Die Unterstützung von Schulen war für viele Familien, insbesondere für solche mit geringen eigenen Ressourcen, entscheidend. Die Art der Lernunterstützung variierte stark, und oft hatten die Schüler Schwierigkeiten, selbstständig dem Curriculum zu folgen.
Die Studie zeigt, dass 64% der Eltern der Meinung sind, ihre Kinder hätten während der Schulschließungen weniger gelernt. Zudem geben 33% der Eltern an, dass sie sich um Lernrückstände ihrer Kinder sorgen. Schüler aus bildungsbenachteiligten Familien berichteten von stärkeren Nachteilen im Fernunterricht, was zusätzlich auf die Notwendigkeit von Unterstützungsangeboten wie die der Gudewill-Schule hinweist.
Die Erfahrungen während der Pandemie verdeutlichen, dass nicht alle Familien dieselben Unterstützungsangebote benötigen. Studien zeigen, dass einige Familien positive Aspekte wie gemeinsame Zeit und intensivere Auseinandersetzung mit Lerninhalten erlebten, während andere Familien mit der Mehrfachbelastung durch Job und Homeschooling stark überfordert waren. Insbesondere alleinerziehende Eltern sowiefamilien mit Kindern mit Behinderung waren häufig stark belastet.
Diese facettenreiche Situation macht deutlich, wie wichtig individuelle und effektive Lernunterstützung für die Entwicklung der Kinder ist. In Thedinghausen zeigt sich, dass Initiativen wie die Hausaufgabenbetreuung einen signifikanten Unterschied im Bildungsalltag der Schüler machen können, insbesondere in herausfordernden Zeiten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Betreuung an der Gudewill-Schule in Kombination mit den Entwicklungen während der Corona-Pandemie deutlich macht, wie entscheidend die zeitnahe Anpassung von Bildungsangeboten ist, um den Bedürfnissen aller Schüler gerecht zu werden.
