
Am 16. Januar 2025 steht TikTok vor einer entscheidenden Wende: Ab Sonntag, dem 19. Januar, wird die beliebte Video-App in den USA nicht mehr verfügbar sein, es sei denn, der chinesische Mutterkonzern ByteDance verkauft die Anwendung. Dies ist das Ergebnis eines Gesetzes, das durch den Kongress verabschiedet und von Präsident Joe Biden unterzeichnet wurde, und dem Verdacht, dass ByteDance der Kommunistischen Partei Chinas möglicherweise Zugriff auf Nutzerdaten ermöglichen könnte. Gleichzeitig bereitet sich TikTok offenbar darauf vor, die App in den USA selbst abzuschalten.
Inmitten dieser Unsicherheiten wird TikTok-CEO Shou Chew als Ehrengast zur Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar erwartet. Berichten zufolge wird Chew einen Ehrenplatz auf dem Podium einnehmen, gemeinsam mit weiteren Tech-Größen wie Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg.
Vergangene und zukünftige Entwicklungen
Trump hat angekündigt, sich gegen das Verbot auszusprechen. Sein National-Sicherheitsberater-Nominierter, Mike Waltz, hat bereits signalisiert, dass die neue Administration von Trump erwägt, das Verbot um zwei bis drei Monate zu verschieben. Dies könnte der Trump-Regierung Zeit geben, um über alternative Lösungen nachzudenken.
In der Öffentlichkeit gibt es indes Unsicherheit darüber, ob Trump in der Lage ist, das Gesetz zurückzunehmen, da auch viele Republikaner für das Verbot gestimmt haben. Sollte das Verbot eintreten, wird es voraussichtlich zunächst vor allem bestehende Nutzer betreffen, während Neukunden nicht in der Lage sein werden, die App herunterzuladen. Berichten zufolge könnte es zu Sicherheitsrisiken kommen, wenn die App ohne Updates weiter betrieben wird.
Darüber hinaus haben mehr als ein Dutzend Länder, darunter Indien und Iran, TikTok bereits blockiert. Ein Verbot in den USA würde die erste westliche Demokratie betreffen, die eine solche Maßnahme ergreift. Sollte TikTok in den USA tatsächlich aus den App-Stores verschwinden, wären die Auswirkungen auf die dortigen Nutzer erheblich.
Alternative Optionen und Nutzerverhalten
Die Nutzer werden dringend aufgefordert, vorsichtig mit ihren Daten umzugehen. Viele von ihnen sichern derzeit ihre Videos, da unklar ist, was mit den Inhalten nach einem möglichen Verbot geschehen würde. TikTok selbst hat keine Stellungnahme zu Chews Teilnahme an der Amtseinführung abgegeben, und auch Google hat sich bisher nicht geäußert.
Einige Nutzer hoffen, TikTok weiterhin über VPN-Server nutzen zu können. Die App Lemon8, die ebenfalls zu ByteDance gehört, gewinnt bereits an Popularität, während auch Alternativen wie Instagram Reels, Snapchat Spotlight und YouTube Shorts verstärkt in den Fokus rücken.
Unklar bleibt zudem, welche Folgen ein Verbot für TikTok-Nutzer außerhalb der USA hätte und ob es nicht-chinesische Investoren geben wird, die bereit sind, TikTok zu übernehmen, um die App für US-Nutzer wieder zugänglich zu machen.
Die Ereignisse rund um TikTok geben nicht nur Einblick in die Dynamik zwischen Technologie und Politik, sondern zeigen auch, wie Nutzer an die neuesten Entwicklungen in ihrer digitalen Welt gebunden sind. Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Tage könnten über das Schicksal dieser weit verbreiteten Plattform entscheiden.