
Die RB47 von Uelzen über Gifhorn nach Braunschweig kämpft weiterhin mit erheblichen Schwierigkeiten in Bezug auf Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Laut der WAZ ist die Situation für die Bahnreisenden unbefriedigend. Im September waren lediglich 67,1 Prozent der Züge pünktlich. In der Rangliste der Pünktlichkeit belegt die RB47 den dritten Platz, hinter der RB58 mit 63,67 Prozent und der RB31 mit 63,30 Prozent.
Im Jahr 2023 kam die RB47 lediglich auf eine Pünktlichkeitsquote von 74,65 Prozent. Von den vergleichbaren Linien zeigt sich, dass nur die RB58 (74,62 Prozent) und die RB38 (67,58 Prozent) schlechter abschnitten. Optimistisch stimmt die beste Pünktlichkeitsquote der RB47 im Juli mit 90,77 Prozent, doch der Gesamteindruck bleibt gespalten.
Ursachen für die Verspätungen
Obwohl Erixx als Betreiber der RB47 Verbesserungen anstrebt, sind die Herausforderungen vielfältig. Signalstörungen, wie zuletzt in Gliesmarode, führten regelmäßig zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten. Gisela Noske, Sprecherin des Regionalverbands Großraum Braunschweig, stellt klar, dass die Anforderungen an Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit nicht eingehalten werden können. Ein zentrales Problem ist der akute Personalmangel – Erixx bemüht sich derzeit, die Zahl der Lokführer aufzustocken.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die veraltete Infrastruktur, die maßgeblich zu den Verspätungen beiträgt. Geplante Verbesserungen beinhalten die Erneuerung von Gleisen und eine Modernisierung der Bahnübergangstechnik. Der Austausch von mechanischer gegen elektronische Stellwerkstechnik ist vorgesehen, wodurch der Betrieb flüssiger werden könnte.
Ausblick auf zukünftige Entwicklungen
Ab 2029 ist zudem der Einsatz batterieelektrischer Züge geplant. Diese sollen eine schnellere Beschleunigung ermöglichen, was potenziell zu einer besseren Pünktlichkeit führen könnte. Die Eingleisigkeit der Strecke der RB47 stellt jedoch ein weiteres Hindernis dar; sie erschwert es, Verspätungen aufzuholen. Im Gegensatz dazu verzeichnet die RE30-Strecke deutlich höhere Pünktlichkeitsquoten von 90 Prozent in 2024 und 92 Prozent in 2023.
Im Vergleich dazu zeigt die Deutsche Bahn insgesamt eine deutlich bessere Pünktlichkeit. Der DB Personenverkehr erzielte eine betriebliche Pünktlichkeit von 89,5 Prozent, während der DB Regio eine Quote von 90,3 Prozent erreicht hat. Trotz dieser positiven Zahlen sind über 80 Prozent der Verspätungen im Fernverkehr auf eine überlastete und veraltete Infrastruktur zurückzuführen.
Zusammenfassend steht die RB47 vor ernsten Herausforderungen. Die bemängelten Verspätungen und die unzureichende Zuverlässigkeit erfordern nicht nur kurzfristige Maßnahmen, sondern auch langfristige strategische Planungen, um die Pendler zwischen Uelzen und Braunschweig pünktlicher ans Ziel zu bringen. Die Bemühungen des Unternehmens sind wichtig, aber ohne substanzielle Maßnahmen an der Infrastruktur wird eine umfassende Verbesserung der Situation schwer zu erreichen sein.