
Der Metronom, ein regionaler Bahnbetreiber in Norddeutschland, hat in den letzten Jahren mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen gehabt. Zugausfälle, verdreckte Waggons und ein ausgedünnter Fahrplan haben das Vertrauen der Fahrgäste in diesen Anbieter stark beeinträchtigt. Laut Landeszeitung wird nun eine Verbesserung in Aussicht gestellt, da die Schwierigkeiten im Rahmen von Lokführermangel gelöst wurden. Seit dem 3. März 2025 wird das volle Fahrangebot mit zusätzlichen Verstärkerzügen angeboten, um Pendler zu unterstützen.
Dennoch verlief die Rückkehr zum regulären Fahrplan holprig. In den ersten Tagen nach der Wiederaufnahme kam es trotz der verfügbaren Lokführer zu mehreren Zugausfällen, für die Metronom größtenteils nicht verantwortlich war. Diese Probleme stehen im Zusammenhang mit einer längerfristigen Personalengpass, der vor mehr als zwei Jahren zu erheblichen Turbulenzen geführt hatte. Damals waren Ausfälle und ein stark reduzierter Fahrplan die Folge.
Probleme im Fuhrpark
Der aktuelle Zustand des Fuhrparks ist ein weiterer Dorn im Auge des Unternehmens. Wie die Spiegel berichtet, stehen von insgesamt 27 Doppelstock-Zügen weniger Fahrzeuge zur Verfügung, als benötigt werden. Zwei befinden sich wegen Unfallschäden in der Werkstatt, zwei weitere kämpfen mit technischen Problemen. Die Unsicherheit über die schnelle Wiederinstandsetzung der unfallgeschädigten Züge, insbesondere aufgrund der Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung, bleibt ein weiteres Problem.
Im Hinblick auf die Neuausschreibung der Strecken, die derzeit am Laufen ist, bleibt Metronom vage. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) erwartet dennoch genügend Interessenten für die Verbindungen, die in Zukunft möglicherweise an verschiedene Betreiber vergeben werden. Selbst bei einem Zuschlag muss Metronom mit einer Schrumpfung des eigenen Angebots rechnen.
Die Ausweichstrecken und die Infrastruktur
Zukünftig stehen auch für die Fahrgäste weitere Umstellungen an. Ab dem Sommer ist die Strecke zwischen Hamburg und Berlin für Sanierungsarbeiten gesperrt. Dies könnte dazu führen, dass Fernverkehrszüge über die Strecke Hamburg-Uelzen umgeleitet werden, was in der Folge auch Verspätungen im Nahverkehr nach sich ziehen könnte. Die steigende Zahl an Zugausfällen, so Tagesschau, ist ein weit verbreitetes Problem im deutschen Schienennetz. Im Fernverkehr hat sich die Anzahl der ausgefallenen Züge innerhalb von fünf Jahren vervierfacht. Zwischen 2019 und 2024 stieg der Anteil der gestrichenen Fahrten im Fernverkehr von 1 % auf 4 %. Im Regionalverkehr betrug der Anteil im vergangenen Jahr 5 %.
Die Zunahme der Ausfälle wird häufig auf eine marode Infrastruktur zurückgeführt. In einer Anfrage des Grünen-Abgeordneten Matthias Gastel wurde festgestellt, dass über 60 % der Ausfälle auf externe Ursachen wie Arbeitskämpfe zurückzuführen sind. Gerade im Januar 2024 waren fast die Hälfte der verzeichneten Ausfälle streikbedingt, was die diesbezüglichen Sorgen der Fahrgäste verstärkt.
Die Bahnbetreiber müssen daher nicht nur interne Probleme bewältigen, sondern auch auf die Herausforderungen reagieren, die aus dem Wartungsstau und den unzureichenden infrastrukturellen Investitionen resultieren. Die kommende Zeit wird zeigen müssen, ob die angekündigten Verbesserungen beim Metronom tatsächlich fruchten oder ob die negativen Entwicklungen im deutschen Schienenverkehr weiter anhalten werden.