Uelzen

Geothermie-Projekt in Bad Bevensen: Stadt stoppt Vorhaben nach Debatte!

In einer aktuellen Sondersitzung hat der Rat der Stadt Bad Bevensen entschieden, das Geothermie-Projekt vorerst einzustellen. Dieser Schritt wurde durch einen Antrag von CDU und der FDP/Großmann-Gruppe initiiert, die die Auflösung der für das Projekt geschaffenen Gesellschaft beantragten. Mit 13 zu 12 Stimmen fiel die Entscheidung nach einer langen und teils emotionalen Debatte. Dies bedeutet, dass für das Jahr 2025 keine weiteren Mittel bereitgestellt werden. CDU-Fraktionsvorsitzender Sönke Strampe deutete jedoch an, dass bei künftigem Interesse von Partnern eine Neugründung der Gesellschaft möglich sei und das Vorhaben zur Erschließung von Tiefengeothermie nicht gänzlich vom Tisch ist, sondern lediglich vorerst pausiert wurde. Die Entscheidung der Bevenser Ratsmitglieder zeigt, wie schwierig die Umsetzung solcher Projekte gerade in der heutigen Zeit ist, in der politische und wirtschaftliche Unsicherheiten bestehen.

Das Geothermie-Projekt in Bad Bevensen war Teil eines größeren Plans zur Förderung erneuerbarer Energien in Niedersachsen. Laut der Webseite von tiefegeothermie.de plant das Land, das Fündigkeitsrisiko bei Geothermiebohrungen mit Mitteln in zweistelliger Millionenhöhe abzusichern. Geplant sind zwei Pilotprojekte in Bad Bevensen und Munster, die bei positivem Verlauf die Möglichkeit bieten könnten, weiterführende Mittel zurückzufließen und in neue Geothermieprojekte zu investieren. Der Minister für Energie, Christian Meyer, betont die Bedeutung der Tiefengeothermie für den Klimaschutz und die Wärmewende, welche die schrittweise Reduktion fossiler Rohstoffe für die Wärmeerzeugung zum Ziel hat. Meyer hatte sich kürzlich mit dem Bürgermeister von Bad Bevensen, Martin Feller, getroffen, um über den Fortschritt zu beraten.

Klimaziele und Geothermie als Schlüsseltechnologie

Niedersachsen verfolgt das ambitionierte Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden. Der Wärmesektor spielt dabei eine zentrale Rolle, da über 50 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland auf die Wärmeversorgung entfallen. Um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, wird die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Wind, Sonne, Erdwärme und Biomasse forciert. Das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat bereits 12 Erlaubnisfelder zur Aufsuchung von Erdwärme ausgewiesen.

Trotz der aktuellen Entscheidung in Bad Bevensen gibt es auch positivere Signale in der Region. Das Pilotprojekt in Munster steht kurz vor der Förderzusage und soll in naher Zukunft starten. Wiederholt betonen Fachleute, dass Geothermie eine umweltfreundliche und nahezu unerschöpfliche Energiequelle ist, die zur klimaneutralen Beheizung von Einrichtungen wie dem Bäderbetrieb in Bad Bevensen beitragen könnte. Schließlich würden auch andere Gemeinden in Niedersachsen, wie die Insel Borkum, an der Nutzung von Geothermie interessiert sein.

Die Förderung von Geothermie ist Teil der umfangreicheren Wärmewende-Initiativen, die durch strategische kommunale Wärmeplanung und die Entwicklung innovativer Heiztechnologien umgesetzt werden sollen. Hinweise auf Fördermöglichkeiten sind über die Förderdatenbanken und die NBank verfügbar, was private und öffentliche Einrichtungen anregen soll, aktiv an dieser Transformation mitzuwirken. Zudem sind Energiesparmaßnahmen im Alltag und die Integration von Nah- und Fernwärme entscheidend, um die Herausforderungen der Wärmewende erfolgreich zu meistern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
az-online.de
Weitere Infos
tiefegeothermie.de
Mehr dazu
niedersachsen.de

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