Uelzen

Ein letzter Vorhang: Uelzen trauert um Theaterlegende Müller

Fritz-Eckhard Müller, der langjährige technische Leiter des Theaters an der Ilmenau in Uelzen, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Sein Tod stellt das Ende einer Ära dar, die 49 Jahre währte und durch unzählige Inszenierungen sowie die Zusammenarbeit mit namhaften Schauspielern geprägt war. Damit geht ein bedeutender Teil der Theatergeschichte verloren, wie az-online berichtet.

Müller arbeitete seit 1970 am Theater in Uelzen, nachdem er zuvor in Hannover und Lüneburg tätig war. Berühmt wurde er für seine kreativen Bühnenbilder, die in den unterschiedlichsten Produktionen zum Einsatz kamen. Besonders in Erinnerung geblieben ist sein Bühnenbild für „MacBeth“ im Jahr 1986 mit Ellen Schwiers. Zudem betrieb er den Theater-Keller als eventreiche Wirtschaft und war federführend bei der Planung des Hundertwasser-Musicals, das er später als finanzielles Debakel einstufte.

Ein unermüdlicher Innovator

Im Jahr 1988 entschied er sich für die freiberufliche Tätigkeit als technischer Leiter, wobei er nicht nur sein Know-how einbrachte, sondern auch zwei Unternehmen im Theaterbereich gründete. Trotz seines Ruhestands bestand sein Traum weiter, das Theater in ein modernes Veranstaltungszentrum, die „Ilmenau-Philharmonie“, zu transformieren. Ein Vorhaben, das jedoch nur teilweise verwirklicht wurde, da die Hansestadt Uelzen mit organisatorischen und technischen Veränderungen kämpfte, wie uelzener-presse informiert.

Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt würdigte Müllers unermüdliches Engagement für das Theater seit dessen Anfangszeit. Auch nach seinem offiziellen Ausscheiden als technischer Leiter am 30. Juni 2023 blieb Müller eine grüne Seele des Theaters, bekannt für seinen Humor und eine aktive Lebensweise, die sogar Yoga einschloss. Der Verlust seiner Frau Angelika hatte jedoch einen nachdrücklichen Einfluss auf sein Leben, was auch seine Gestaltung seiner Terrasse als kleine Oase mit theaterinspirierten Details widerspiegelte.

Das Vermächtnis eines „Phantoms“

Die Würdigung von Müllers Lebenswerk zeigt sich in der hohen Anerkennung, die ihm zuteil wurde. Während seiner letzten Jahre wurde er auch als das „Phantom des Theaters“ bezeichnet – ein Titel, der sowohl seine Liebe zur Dramaturgie als auch seine tiefe Verbindung zu den Räumen und dem Publikum verdeutlicht. Seine Lebensleistung wird nicht nur von Freunden und Kollegen geschätzt, sondern hat auch der Theatergemeinschaft in Uelzen tiefes Mitgefühl und Respekt abverlangt.

Mit dem Tod von Fritz-Eckhard Müller verliert das Theater an der Ilmenau nicht nur einen talentierten Techniker, sondern auch einen Innovator, der seine Leidenschaft und seine Ideen über beinahe fünf Jahrzehnte in die Kunst involvierte. Sein Vermächtnis wird in den Herzen vieler weiterleben und als Inspiration für kommende Generationen im Theaterbereich fungieren. Weitere Informationen zur Bedeutung von Bühnenbildern und zur Entwicklung der Theatertechnik sind auf theatergeschichte.org erhältlich.

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Beste Referenz
az-online.de
Weitere Infos
uelzener-presse.de
Mehr dazu
theatergeschichte.org

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