
Im Herzen von Stade wird ein neues Kunstwerk präsentiert, das ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzt. Dieses Kunstwerk hat seinen Ursprung in einer beeindruckenden Demonstration, die im Februar 2025 stattfand. Rund 900 Menschen kamen damals auf dem Platz Am Sande zusammen, um für die Grundwerte der Offenheit zu demonstrieren. Die Aktion stellte sich als eindrucksvolles Gemeinschaftsprojekt heraus, bei dem eine braune Leinwand mit bunten Acrylfarben umgestaltet wurde. Die Idee zu dieser kreativen Initiative stammt von der Staderin Stefanie Andreas, die die Menschen jeden Alters zur Mitgestaltung einlud, um gemeinsam eine Botschaft für Vielfalt zu verbreiten.
Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU) unterstützt die Aktion voll und ganz. Er äußert, dass die Stadt Stade Offenheit und Toleranz schätzt und die Bedeutung von Vielfalt in einer demokratischen Gesellschaft erkennt. „Vielfalt bedeutet, unterschiedliche Perspektiven und Meinungen zuzulassen“, erklärt Hartlef. Das resultierende Kunstwerk ziert nun den Übergang vom historischen zum neuen Rathaus und wird vor allem von Bürgern und Besucher*innen als inspirierendes Symbol des Miteinanders angesehen. Es wird als grundlegende Stärke der Stadt betrachtet, die gesellschaftlicher Diskurse und die Akzeptanz verschiedenster Lebensentwürfe fördert.
Kunst im öffentlichen Raum
Kunst im öffentlichen Raum, wie dieses neue Werk, hat eine besondere Relevanz. Sie ist nicht nur für diejenigen zugänglich, die sich für Kunst interessieren, sondern auch für Menschen aller Altersstufen und Interessen. Die Präsentation dieser Kunstwerke fordert unterschiedliche Umgangsweisen heraus und reflektiert historische sowie soziale Ereignisse. Ein Beispiel für die Macht der Öffentlichkeit, Kunst zu gestalten und zu erleben, zeigt sich in dem Zusammenhang, dass die Bürger in der griechischen Antike sich auf der Agora versammelten, um über wichtige gesellschaftliche Angelegenheiten zu diskutieren. Kunst war somit auch ein integraler Bestandteil öffentlicher Diskurse.
Die Anfänge moderner Kunst im öffentlichen Raum datieren zurück ins 19. Jahrhundert, als sie zu einem Medium wurde, um das Bürgertum und kulturelle sowie politische Ereignisse zu reflektieren. Viele der heutigen Kunstwerke, die nach 1945 entstanden sind, fokussieren sich eher auf soziale Themen, anstatt politisch motivierte Herrschaftskunst darzustellen. Der Umgang mit Kunst hat sich jedoch mit der Zeit verändert; weniger Menschen interagieren aktiv mit den Kunstwerken. Oft ist zu beobachten, dass Passanten mit dem Rücken zu Denkmälern sitzen, was auf ein gewisses Desinteresse hinweisen könnte.
Insgesamt bleibt die grundlegende Funktion von Kunst, die Auseinandersetzung mit der Welt und gesellschaftliche Themen zu fördern, bestehen. Dennoch ist die Verständlichkeit der Kunst oft ein Streitpunkt. Kunstwerke, die nicht allgemein verständlich sind, könnten ihre Rolle als Kunst für die Öffentlichkeit verlieren. Die Entwicklung und Präsentation von Kunst im öffentlichen Raum ist daher ein fortlaufender Prozess des sozialen Wandels, das auch in Stade mit dem neuen Kunstwerk eindrucksvoll dokumentiert wird.
Die Verantwortlichen hoffen, dass dies nicht nur das Stadtbild bereichert, sondern auch zu einer intensiveren Diskussion über die Themen Vielfalt und Toleranz führt. Die Initiative von Stefanie Andreas sowie die Unterstützung von Bürgermeister Sönke Hartlef zeigen, wie gemeinschaftliche Projekte das Bewusstsein für wichtige soziale Themen schärfen können. In Zukunft könnte diese Art von Kunst im öffentlichen Raum ein noch zentraleres Element der städtischen Kultur in Stade werden.
Erfahren Sie mehr über das Kunstwerk und die dahinterstehenden Ideen auf Kreiszeitung Wochenblatt, sowie über die Bedeutung von Kunst in der Gesellschaft auf Stadt Stade und Schader Stiftung.