Schaumburg

Stadthagen wappnet sich gegen Leerstände: Gibt es Hoffnung für die Innenstadt?

In der Innenstadt von Stadthagen stehen Veränderungen an, die besorgniserregend sind. Bald werden drei Geschäfte schließen: die Strickdiele, Little Cottage und Optik Eisheuer. Dies verstärkt die Befürchtungen über einen anhaltenden Leerstand in der Stadt, in der seit zwei Jahren etwa 30 Leerstände verzeichnet werden. Lars Masurek, Wirtschaftsförderer, bestätigt die Zahl der Leerstände und hebt die Schwierigkeiten bei der Vermietung mancher Immobilien durch deren Zustand hervor. Ein positives Beispiel bleibt das Hundefachgeschäft an der Krummen Straße, das zeigt, dass spezialisierte Geschäfte durchaus erfolgreich sein können.

Die Wirtschaftsförderung führt Gespräche mit drei Interessenten aus verschiedenen Branchen, um neue Impulse zu setzen. Masurek betont, dass es an der Zeit sei, die Geschäftsmodelle an die sich wandelnden Bedürfnisse der Verbraucher anzupassen. Zunehmend haben soziale und gesundheitsbezogene Nutzungen an Bedeutung gewonnen. Unterstützungsprogramme, wie die Beratungsförderung für Unternehmen in Stadthagen, bieten Kostenzuschüsse für externe Beratungsdienstleistungen, um Unternehmen während des Umbruchs zu helfen.

Der stationäre Handel im Umbruch

Die Entwicklung der Innenstädte wird durch diverse Faktoren beeinflusst, darunter Städtegröße, Lage und Handelsmix. Der stationäre Handel hat wiederholt seine „Alleinstellung der Warenverfügbarkeit“ verloren. Viele Städte, darunter Stadthagen, stehen vor der Herausforderung, ihre Handelsstruktur neu zu definieren, vor allem durch die wachsende Dominanz des Online-Handels und Veränderungen im Konsumverhalten. Ein Rückgang im stationären Handel führt nicht nur zu weniger Umsatz, sondern kann auch zu einem Teufelskreis von Leerständen und weiteren Geschäftsaufgaben führen. Diese Problematik wurde durch die Corona-Krise noch verschärft, wie einzelhandel.de anmerkt.

Innenstädte müssen sich somit zu multifunktionalen Orten entwickeln, die nicht nur auf Einzelhandel, sondern auch auf Freizeit, Kultur und Gastronomie setzen. Christoph Jäger, Vorsitzender des Stadtmarketings (SMS), sieht anhaltende Probleme in der Innenstadt und warnt vor einer Überforderung der bestehenden Läden, während sich die Stadt für gemeinsame Aktionen auf dem Marktplatz rüstet.

Förderung und Herausforderungen

Die Problematik von Leerständen in Innenstädten ist nicht neu, wurde jedoch durch die Pandemie in den Fokus gerückt. Historisch gesehen waren Innenstädte strategisch an Handelswegen gegründet worden, was ihre Sogwirkung auf die Bevölkerung erklärt. Heute müssen innovative Konzepte gefördert werden, um diese Attraktivität zurückzugewinnen. Projekte wie das „Werkstattverfahren“ von Difu zeigen, dass es möglich ist, die Innenstadtentwicklung durch gezielte Maßnahmen voranzubringen.

Die Rolle der Kommunen ist entscheidend. Sie müssen den Dialog mit Stakeholdern und Bürgerinnen und Bürgern suchen, um die Innenstadt zukunftsfähig zu gestalten. Aspekte wie Urbanisierung, Verkehrswende und Klimawandel müssen ebenso in den Diskurs einfließen, um Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft entsprechen.

Die Entwicklungen in Stadthagen spiegeln einen breiteren Trend wider. Die Schließungen von Geschäften und der Anstieg von Leerständen sind Indikatoren für einen Wandel, der nicht ignoriert werden kann. Städte müssen nicht nur als Handelsstandorte, sondern als lebendige Lebensräume neu definiert werden, um auch in Zukunft attraktiv zu bleiben.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
sn-online.de
Weitere Infos
einzelhandel.de
Mehr dazu
difu.de

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