
Salzgitter AG hat am Dienstag, den 11. Februar 2025, seine neuesten Geschäftszahlen veröffentlicht, die die Erwartungen der Analysten übertrafen. Doch der Markt reagierte nur verhalten, der Aktienkurs fiel um 0,7 % auf 18,57 Euro. Obwohl der Kurs zunächst stark schwankte, pendelte er sich schließlich auf diesem Niveau ein. Laut Börse Express strebt das Unternehmen ein nahezu stabiles Geschäft für das Jahr 2025 an.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch das nicht-bindende Übernahmeangebot, das von einem Konsortium aus GP Günter Papenburg AG und TSR Recycling vorgelegt wurde. Dieses Angebot beläuft sich auf etwa 18,50 Euro je Aktie. In den letzten Wochen bewegten sich die Salzgitter-Aktien kaum über diesen Kurs. Das Land Niedersachsen, der größte Aktionär mit 26,5 % der Anteile, plant laut Investor Verlag, seine Anteile nicht zu verkaufen.
Übernahmeangebot und Gespräche
Die Spekulationen über eine Übernahme der Salzgitter AG durch die GP Günter Papenburg AG laufen schon seit mehreren Monaten. Salzgitter AG bestätigte nun in einer Börsenmitteilung das Angebot und führt Gespräche mit dem Konsortium. GP Günter Papenburg, ein Familienunternehmen mit 66 Tochtergesellschaften und rund 4.000 Mitarbeitern, hält bereits etwa 25 % der Aktien der Salzgitter AG. TSR Recycling, Teil der Remondis-Gruppe, ist ein weiterer Partner im Übernahmeangebot und beschäftigt etwa 4.500 Mitarbeiter.
Das Übernahmeangebot bewertet die Salzgitter AG mit über 1 Milliarde Euro. Die Übernahmeprämie von 17,6 % gegenüber dem Schlusskurs vom 22. Januar 2025 unterstreicht das Interesse der Investoren. Dennoch zeigt sich das niedersächsische Finanzministerium skeptisch und sieht keine wirtschaftlichen Vorteile im Angebot. Auch die IG Metall und der Betriebsrat der Salzgitter AG äußern sich kritisch dazu und das Ergebnis der laufenden Gespräche bleibt offen.
Herausforderungen in der Stahlindustrie
Die Salzgitter AG sieht sich außerdem den Herausforderungen der gesamten Stahlindustrie gegenüber. Diese steht unter Druck durch globale Überkapazitäten, günstige Angebote aus Fernost und hohe Energiekosten. Laut einem Bericht von Investment Week ist die Transformation zu einer umweltfreundlicheren Produktion für Unternehmen wie Salzgitter entscheidend. Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach dem Stahlgipfel in Berlin Unterstützung für die Branche zugesagt, doch ohne eine Mehrheit im Bundestag bleibt es unklar, welche Maßnahmen tatsächlich ergriffen werden.
Die Zukunft der deutschen Stahlindustrie, so der Gesamtbetriebsrat von Thyssenkrupp Steel, könnte sich bereits 2025 entscheidend entwickeln. In den kommenden Jahren plant Thyssenkrupp, die Mitarbeiterzahl drastisch zu reduzieren, was auf Widerstand der Gewerkschaften stößt. Die laufenden Entwicklungen rund um die Salzgitter AG könnten somit auch weitreichende Auswirkungen auf die Branche und die damit verbundenen Arbeitsplätze haben.