Salzgitter

Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg in Salzgitter-Bad entdeckt!

In Salzgitter-Bad wurden kürzlich die Bauarbeiten am örtlichen Gymnasium gestoppt, als während der Tiefbauarbeiten ein längst vergessener Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurde. Der Fund sorgte nicht nur für Überraschung, sondern wirft auch einen faszinierenden Blick in die Geschichte der Luftschutzmaßnahmen, die in dieser Zeit ergriffen wurden. Schulleiter Hans-Günter Gerhold äußerte seine Verwunderung über den unerwarteten Entdeckungsprozess auf dem Schulgelände.

Der bemerkenswerte Bunker, ein typisches Beispiel für Bauwerke der unter dem Geilenberg-Programm errichteten Salzgitter-Bunker, wird jedoch nicht erhalten bleiben. Stattdessen wurde beschlossen, die gesamte Anlage zurückzubauen. Damit das Andenken an diesen geschichtsträchtigen Ort gewahrt bleibt, wurden umfassende digitale Aufnahmen des Bunkers angefertigt. Interessierte Bürger haben nun die Möglichkeit, virtuell durch die Gänge des Bunkers zu schauen und einen Eindruck von diesem Überbleibsel aus der Vergangenheit zu gewinnen, wie news38.de berichtet.

Die Geschichte der Salzgitter-Bunker

Die Salzgitter-Bunker, die aus Stahlbeton bestehen und ein längliches Tonnengewölbe sowie rechteckige Eingangsbereiche aufweisen, wurden 1944 zum Schutz der Belegschaft von Raffinerien und Tanklagern gebaut. Diese Bunker dienten als Schutzräume bei Luftangriffen, ein Konzept, das durch das Luftschutzgesetz von 1935 initiiert wurde, welches alle Bürger dazu verpflichtete, sich an Luftschutzmaßnahmen zu beteiligen. Der Prototyp der Salzgitter-Bunker wurde von Ingenieuren der Reichswerke in Salzgitter entwickelt, die unter der Leitung von Fritz Geilenberg arbeiteten, dem Direktor der Reichswerke, der ab Mai 1944 Generalkommissar für Sofortmaßnahmen zur Sicherung der Treibstoffindustrie war.

Insgesamt wurden rund 250 dieser Hochbunker projektiert, von denen 221 nachweislich gebaut wurden. Die Bauausführung erfolgte überwiegend durch private Unternehmen, während Zwangsarbeiter, darunter auch KZ-Häftlinge, für untergeordnete Arbeiten eingesetzt wurden. Die Bunker galten als bombensicher und wurden schnell errichtet – eine Notwendigkeit, die durch die sich verschärfenden Luftangriffe im Verlauf des Krieges immer drängender wurde. Ab 1940 wurde der Bau von Bunkern in Großstädten forciert, wobei kleinere Städte oft außen vor blieben, wie wikipedia.org detailliert beschreibt.

Die Nachkriegsnutzung und der Wandel der Bunker

Nach dem Krieg wurden viele Bunker zu Notunterkünften für Ausgebombte und Flüchtlinge umfunktioniert. Ab 1950 begann man mit der Sprengung der überflüssigen Bunkeranlagen. Doch mit dem Beginn des Kalten Krieges erlebten viele dieser Bunker eine neue Verwendung, da Zivilschutzräume erneut an Bedeutung gewannen. Bis in die 1990er Jahre wurden einige Bunker verkauft oder abgerissen, während andere eine neue Funktion als Schießstände oder Lagerräume fanden, was die anhaltende Relevanz dieser Bauwerke für die Gesellschaft unterstreicht, wie hochbunker.koeln dokumentiert.

Zum jetzigen Zeitpunkt wird die Entdeckung des Bunkers am Gymnasium Salzgitter-Bad sowohl als ein eindrucksvolles Relikt der Vergangenheit als auch als eine Gelegenheit zur Bildung und Aufarbeitung der Geschichte gesehen. Digitale Technologie gibt nun jedem Zugang zu einem Teil dieser Geschichte, der sonst möglicherweise in Vergessenheit geraten wäre.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
news38.de
Weitere Infos
de.wikipedia.org
Mehr dazu
hochbunker.koeln

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