
Am Samstag, den 11. Januar 2025, kam es in einem Linienbus, der von Salzgitter-Lebenstedt nach Salzgitter-Bad fuhr, zu einem alarmierenden Vorfall. Ein 36-jähriger wohnungsloser Mann wurde festgenommen, nachdem er zwei Fahrgäste mit einer Schusswaffe bedroht hatte. Der Vorfall ereignete sich gegen 16:54 Uhr, und die Polizei wurde umgehend über die Bedrohung informiert. Als die Einsatzkräfte den bus in Salzgitter-Gebhardshagen erreichten, leiteten sie sofort Maßnahmen ein, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Die Beamten konnten den Beschuldigten aus dem Bus leiten und fixierten ihn am Boden. Bei der Durchsuchung des Mannes entdeckten sie eine CO2-Waffe, die als Gaspistole klassifiziert wurde. Trotz der Festnahme leistete der 36-Jährige starken Widerstand: Er beleidigte die Polizeibeamten und spuckte einem Policisten ins Gesicht. Darüber hinaus versuchte er, einem Beamten einen Kopfstoß zu versetzen. Nach der Festnahme wurde ihm eine Blutentnahme angeordnet und er wurde in Gewahrsam genommen.
Ein langer Schatten der Gewalt
Gegen den Mann laufen nun fünf Strafverfahren, die Beleidigungen und tätlichen Angriff auf Polizeibeamte umfassen. Diese Vorfälle sind Teil eines besorgniserregenden Trends in der Region, der von steigenden Gewaltdelikten geprägt ist. Laut einer Berichterstattung von News.de wurden im Jahr 2022 im Kreis Salzgitter insgesamt 339 registrierte Gewaltkriminalitäten verzeichnet, wobei die Aufklärungsquote bei 86 % lag. In diesem Jahr gab es drei Fälle, in denen mit einer Schusswaffe gedroht wurde.
Die Polizeidirektion Braunschweig, zu der auch Salzgitter gehört, berichtete über 5.994 Straftaten im Gebiet. Der Anstieg bei Körperverletzungen und Drogendelikten ist besonders auffällig. Die Statistik zeigt, dass der Anteil der Täter nicht-deutscher Herkunft bei 42 % liegt. Der Altersdurchschnitt der Tatverdächtigen weist darauf hin, dass insbesondere jüngere Männer häufig in solche Delikte verwickelt sind.
Die Reaktion der Polizei
In Anbetracht der zunehmenden Gewalt, insbesondere gegen Einsatzkräfte, plant die Polizei verstärkte Maßnahmen zur Gewaltprävention. Polizeisprecher Matthias Pintak wies darauf hin, dass kein Stadtteil als gefährlich identifiziert werden könne. Dies widerspricht dem oftmals propagierten Klischee von Salzgitter als „Salzghetto“.
Insgesamt gilt Salzgitter nach wie vor als eine der sichereren Städte in Niedersachsen, trotz der steigenden Anzahl an Körperverletzungen und Drogendelikten. Die Kriminalstatistik zeigt, dass die Stadt 6.074 bekannte Straftaten pro 100.000 Einwohner verzeichnet, was unter dem landesweiten Durchschnitt von 6.346 liegt. Der Vorfall mit dem Beschuldigten ist jedoch ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch in solchen Städten die Sicherheitslage nicht unbeeinträchtigt bleibt.