
Am 14. März 2025 ereignete sich ein gewalttätiger Überfall auf einen Buralisten im kleinen Ort Savasse in der Drôme. Laut Europe 1 war der Überfall von einem bewaffneten Mann mit einem Gewehr ausgeführt worden. Es wird berichtet, dass der Buraliste, der Besitzer eines Tabakladens, mit viel Glück der Kugel des Täters entging. Der Überfall dauerte nur etwa zehn Sekunden, in denen der Täter Geld aus der Kasse forderte und auf den Buralisten schoss, ihn aber glücklicherweise verfehlte.
Der Vorfall ereignete sich gegen 18:20 Uhr, als der Tabakladenbesitzer einen verdächtigen Scooter bemerkte. In einem mutigen Versuch, sich zu schützen, versuchte der Buraliste, einen Tisch als Barriere zu nutzen, und verfolgte nach dem Überfall den Täter. Dieser flüchtete mit einem Komplizen auf dem Scooter. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Unsicherheit, die Buralisten in Frankreich erfahren, und die Präsidentin des Buralistenverbands der Drôme äußerte scharfe Kritik an der wachsenden Gewalt und der Erhöhung der Überfalle auf Tabakläden. France 3 berichtet ebenfalls von einem Anstieg von Diebstählen und Überfällen, die seit der Erhöhung der Tabakpreise vor der Tür stehen.
Preiserhöhungen und ihre Konsequenzen
Die Buralisten in Frankreich sehen sich nicht nur einem Anstieg der Gewalt gegenüber, sondern auch einer erheblichen wirtschaftlichen Herausforderung durch steigende Preise. Am 1. Februar 2025 gab es eine erneute Preiserhöhung für Tabakprodukte, nach einer ersten Anpassung am 1. Januar. Pascal Brie, Präsident der Fédération des buralistes de l’Aube, prangert an, dass diese Preiserhöhungen zu einem verstärkten Schwarzmarkt, erhöhten Risiken durch Fälschungen und damit zu einem Rückgang des Verkaufsvolumens um 12,3 % im Dezember und Januar 2025 im Vergleich zum Vorjahr geführt haben. France 3 hebt hervor, dass der Staat durch die illegalen Geschäfte ebenfalls erhebliche Steuereinbußen verzeichnet.
Zusätzlich stellen unprofessionell gestaltete gefälschte E-Mails und Banknoten eine Gefahr für die Buralisten dar. Brie fordert daher eine umfassendere Sicherheit und bessere rechtliche Rahmenbedingungen, um die Branche zu schützen. Diese Entwicklungen sind besonders besorgniserregend, wenn man bedenkt, dass in den letzten drei Jahren sieben illegale Tabakfabriken geschlossen wurden.
Die kulturelle Bedeutung von Tabak in Frankreich
Trotz der wachsenden Probleme behalten viele Franzosen ihre Zigaretten in hohem Ansehen. Laut einem Bericht der NZZ sind die Tabakpreise in Frankreich unter den höchsten in Europa, mit einer Schachtel Marlboro, die 2022 etwa 10,50 Euro kostete. Die französische Regierung hat ehrgeizige Pläne, die Preise bis 2040 auf über 25 Euro pro Schachtel zu steigern. Um dies zu erreichen, werden jährliche Preiserhöhungen von 5 % vorgeschlagen. Die Einnahmen sollen in Präventionsmaßnahmen zur Senkung des Tabakkonsums fließen, der jährlich 70.000 frühzeitige Todesfälle in Frankreich verursacht.
Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Raucherquote in Frankreich relativ stabil, was die politische Debatte um strengere Regulierungen im Bereich Tabakkonsum zugreifen lässt. Präsident Macron strebt an, bis 2032 die erste „rauchfreie Generation“ zu erreichen. Jedoch zeigt der aktuelle Stand, dass rund ein Viertel der Franzosen rauchen, was fast 10 Prozentpunkte über dem OECD-Durchschnitt liegt.
Die Vorfälle und Trends rund um Buralisten und Tabakpreise verdeutlichen eine besorgniserregende Situation im französischen Handel. Die Verbindung von Gewalt, wirtschaftlichem Druck und gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung erfordert dringenden Handlungsbedarf von Seiten der Behörden.