
Joan Laporta, der Präsident des FC Barcelona, sieht sich ernsthaften rechtlichen Schwierigkeiten gegenüber. Am Montag, den 20. Januar, um 9 Uhr, wird er vor einem Richter in Barcelona erscheinen, um sich wegen mutmaßlicher Betrugstaten zu verantworten. Der Fall bezieht sich auf Vorwürfe, die aus dem Jahr 2014 stammen, als Laporta noch als Anwalt tätig war. In dieser Zeit soll er 4,7 Millionen Euro von einem Lottogewinner ergaunert haben, der einen Betrag von insgesamt 34 Millionen Euro gewonnen hatte.
Die Vorwürfe sind schwerwiegend. Laporta habe der Familie des Lottogewinners geraten, in die Gesellschaft CSSB Limited zu investieren, die von Joan Oliver, dem ehemaligen Geschäftsführer des FC Barcelona, geleitet wurde. Diese Beratung führte zu einem Vertrag, der am 1. November 2017 unterzeichnet wurde. Die Familie verpflichtete sich, über drei Jahre hinweg 2,4 Millionen Euro zu investieren, bei einem jährlichen Zinssatz von 6 %.
Vorwürfe und Konsequenzen
Zusätzlich zu diesen Vertragsdetails gibt es schwerwiegende Anschuldigungen. Laut der Klage, eingereicht von Anwalt Joan Comas, habe Laporta vom mangelnden finanziellen Wissen der Kläger profitiert. Zwischen 2016 und 2018 wurden fünf Darlehensverträge über insgesamt 4,7 Millionen Euro mit Zinssätzen zwischen 6 % und 7 % unterzeichnet. Die Familie behauptet, sie sollte 792.000 Euro verdienen, erhielt jedoch lediglich 84.000 Euro und wurde für das investierte Kapital nicht entschädigt.
Joan Laporta selbst bestreitet jede Verbindung zur CSSB Limited, die in der Vergangenheit 57 % des Clubs Reus besaß, aber infolge finanzieller Probleme geschlossen wurde. Sollte er für schuldig befunden werden, bringt ihm dies eine mögliche Haftstrafe von bis zu sechs Jahren.
Kontext zur aktuellen Betrugsstatistik
Die finanziellen Kosten bei Betrugsfällen sind erheblich: Für jeden Euro, der durch Betrug verloren geht, müssen Unternehmen im Durchschnitt 4,18 Euro aufwenden. Diese Kosten setzen sich aus finanziellen Verlusten, internen Arbeitskosten, externen Kosten und weiteren Faktoren zusammen. Insbesondere digitale Kanäle sind problematisch und verursachen über 52 % aller Betrugsverluste in der Region.
Der Fall von Joan Laporta illustriert nicht nur die persönlichen und rechtlichen Konsequenzen, die Einzelpersonen im Fußballbereich erwarten können, sondern auch die weitreichenden Auswirkungen, die Betrug auf das Vertrauen und die finanzielle Stabilität von Unternehmen haben kann.