
Der Betriebsrat der Salzgitter Flachstahl GmbH hat eine bedeutende Veranstaltung organisiert, um auf die anhaltenden Herausforderungen von Rassismus und Diskriminierung aufmerksam zu machen. Am 21. März 2025 findet der „Tag gegen Rassismus“ statt, unterstützt von der IG Metall sowie dem „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ aus Salzgitter. Diese Großveranstaltung wird vor Tor 1 der Salzgitter Flachstahl stattfinden und richtet sich insbesondere an junge Menschen.
Schulklassen und Ausbildungsbetriebe werden aktiv an der Kundgebung teilnehmen, um Respekt und Mitmenschlichkeit zu fördern. Ein Busverkehr wird organisiert, um den Zugang für die teilnehmenden Schulen und Betriebe zu erleichtern. Das Bühnenprogramm startet um 10 Uhr mit einer Ansprache des Oberbürgermeisters, Frank Klingebiel. Musikalische Beiträge werden von der Band der Gottfried-Linke-Realschule, dem Punkrocker NULLBOCK und der Sängerin Emily Rose dargeboten. Zudem wird Comedian Momo Yildirim die Anwesenden unterhalten.
Erziehung und Sensibilisierung
Im Vorfeld der Veranstaltung wurde bereits ein wichtiger Schritt unternommen, um das Bewusstsein für Rassismus zu schärfen. Mitarbeiter von Salzgitter Flachstahl gestalteten eine Schulstunde an der IGS Salzgitter, in der das Thema Rassismus behandelt wurde. Ein Rollenspiel mit dem Titel „Wie im richtigen Leben“ half den Schülern, verschiedene Lebensrealitäten zu erkennen, darunter Behinderung, Homosexualität und Flucht. Die Diskussionen förderten das Verständnis dafür, dass niemand aufgrund seiner Herkunft, Sexualität, Hautfarbe oder Behinderung minderwertig ist.
Corinna Tiekstra, Referentin im Betriebsrat der SZFG, äußerte sich positiv über die Schulbesuche und die damit verbundenen Diskussionen. Diese Initiativen sind besonders bedeutsam vor dem Hintergrund der jüngsten rassistischen Gewalttaten, die Deutschland erschüttert haben, wie die Morde in Hanau und Halle. Diese Taten verdeutlichen die Verbreitung von Rassismus und Diskriminierung in der Gesellschaft, die sowohl durch Studien wie den Afrozensus als auch die Mitte-Studie dokumentiert ist.
Die Rolle der Jugendarbeit
Die Arbeit mit Jugendlichen spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle. Rassistische Erfahrungen können das Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen erheblich beeinträchtigen, was oft zu Stress, Wut und Angst führt. Struktureller Rassismus zeigt sich beispielsweise in Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche oder in der Bildung. Eine Sensibilisierung von Jugendleitern und pädagogischen Fachkräften ist daher erforderlich, um Betroffene zu unterstützen.
Das Aktionsprogramm ju&mi bietet zahlreiche Angebote zur Unterstützung und Sensibilisierung. Dazu gehören Bildungsformate zu Rassismus und Critical Whiteness sowie die Schaffung von Safe(r) Spaces für von Rassismus betroffene junge Menschen. Diese Initiativen sind entscheidend, um rassistische Strukturen abzubauen und ein respektvolles Miteinander zu fördern. Zugleich plant das Bündnis weitere Veranstaltungen, unter anderem den „Tag der Befreiung“ am 8. Mai in der Lebenstedter Innenstadt, und ein nächstes Bündnistreffen am 3. April im Gewerkschaftshaus in Lebenstedt.
Der „Tag gegen Rassismus“ in Salzgitter ist somit nicht nur eine Gelegenheit, um gegen Diskriminierung und Rassismus zu protestieren, sondern auch eine Plattform für Bildung und Sensibilisierung, die in der heutigen Zeit von größter Bedeutung ist. Die Mobilisierung der Jugend und die Förderung von Toleranz stehen im Mittelpunkt dieser wichtigen Initiative, die bereits seit Jahren von einem lokalen Bündnis und der IG Metall organisiert wird. Es bleibt zu hoffen, dass diese Veranstaltung an den Erfolg vergangener Jahre anknüpfen kann und in der Region ein starkes Zeichen gegen Rassismus setzt.