Der 49-jährige Christophe aus Bains in Haute-Loire, Frankreich, kämpft nicht nur gegen die Schatten seiner Krebserkrankung, sondern auch um sein Recht auf eine faire Kreditvergabe. Vor sieben Jahren wurde bei ihm ein multiples Myelom diagnostiziert, eine Form von Blutkrebs, die sein Leben grundlegend veränderte.
Christophes Symptome begannen mit starken Rückenschmerzen, die nach mehreren Arztbesuchen schließlich zur Diagnose führten. Eine Notoperation im Mai 2018 war notwendig, gefolgt von intensiver Chemotherapie, die bis Oktober 2021 dauerte. Obwohl sein Gesundheitszustand mittlerweile stabil ist, leidet er unter einigen gesundheitlichen Einschränkungen und arbeitet nur zu 80 Prozent.
Finanzielle Hürden nach der Krankheit
Trotz seiner Fortschritte stehen Christoph und seine Familie vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Bereits im Jahr 2005 kaufte er eine alte Farm, die er renoviert hat. Doch nach seiner Krebserkrankung hatte er massive Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme. Sechs verschiedene Versicherungen lehnten seinen Antrag ab, da sie ihn als weiterhin krank betrachteten.
Aufgrund einer unzureichenden Versicherung musste Christophe während seiner Behandlung etwa 5.000 Euro selbst tragen. Er ist besorgt über die aktuelle Lage und setzt sich dafür ein, dass das „Recht auf Vergessen“ für Krebspatienten leichter zugänglich wird. Dieses Recht erlaubt es, die Krebserkrankung nach fünf Jahren nicht mehr anzugeben, vorausgesetzt, es gab keine Rückfälle und die aktive Behandlung endete vor mehr als fünf Jahren. Die gesetzliche Regelung wurde kürzlich durch das Gesetz Lemoine angepasst, das die Frist von zehn auf fünf Jahre verkürzt hat.
Ehrenamtliches Engagement und rechtliche Veränderungen
Christophe hat sich nicht nur um seine eigene Situation gekümmert, sondern engagiert sich auch ehrenamtlich bei der Ligue contre le cancer. Er hofft, durch seinen Einsatz anderen Betroffenen zu helfen und auf die Missstände im Bereich der Kreditversicherung aufmerksam zu machen.
Die Schwierigkeiten für Krebspatienten, Kredite zu erhalten, sind nach wie vor erheblich. Zukünftige Änderungen im Gesetz könnten helfen, da das neue Gesetz Lemoine auch Versicherungen ohne Gesundheitsfragen ermöglicht, jedoch unter bestimmten Bedingungen. Christophe warnt außerdem davor, falsche Angaben gegenüber Versicherern zu machen, da dies zur Nichtigkeit des Vertrages führen kann.
Für Krebspatienten, die ähnliche Probleme haben, gibt es Unterstützung über die AIDEA-Hotline unter 0800 940 939. Christophes Geschichte verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Rechte von Krebspatienten im Finanzsektor zu stärken und den Zugang zu Krediten zu erleichtern, um einen Neuanfang nach der Krankheit zu ermöglichen.
Weitere Informationen zur Problematik des „Recht auf Vergessen“ finden sich bei april.fr.
Lesen Sie mehr über Christophes bewegende Geschichte auf france3-regions.fr.