
Das Kino der arabischen Welt erhält in den kommenden Wochen eine besondere Bühne. Die 15. Ausgabe der Journées du film arabe wird vom 2. bis 6. April 2025 in Oslo, Norwegen, stattfinden. Dieses Festival hebt die Vielfalt der arabischen Filmszene hervor und zeigt exklusive Filme aus der Region. In diesem Jahr werden unter den 14 präsentierten Filmen auch die tunesianischen Titel „A Peine J’ouvre les Yeux“ von Leila Bouzid und „Un Fils“ von Mehdi Barsaoui vertreten sein. Dies berichtet Webmanager Center.
Die Programmleiterin des Festivals, Lynda Belkhiria, hat sich einen Namen gemacht als Jurymitglied bei mehreren internationalen Festivals. Seit 2016 arbeitet sie in der Leitung der Plattform Carthage Pro bei den Cinématographiques de Carthage (JCC). Die Auswahl der Filme wird durch eine Vielzahl von gesellschaftlichen und politischen Themen ergänzt, die durch Konferenzen und Debatten während des Festivals behandelt werden.
„A Peine J’ouvre les Yeux“
„A Peine J’ouvre les Yeux“ (1h 42m, 2015) ist der erste Langfilm der Regisseurin Leyla Bouzid. Die Franco-Tunesierin erzählt die Geschichte der 18-jährigen Farah, die im Jahr 2010 in Tunis lebt. In einer Zeit des bevorstehenden Umbruchs kämpft sie gegen die Erwartungen ihrer Familie, indem sie als Teil einer arabo-rock Band in Bars spielt, die auch politische Botschaften verkündet. Diese rebellische Haltung sowie ihre ausschweifenden Lebensweisen, die Alkohol und Party umfassen, führen zu Spannungen mit ihrer besorgten Mutter, die sich eine medizinische Karriere für ihre Tochter wünscht. Der Film wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Publikumspreis bei der Mostra di Venezia sowie der Bayard d’or für den besten ersten Langfilm in Namur. Wikipedia liefert weitere Einblicke in die kritische Rezeption und die Charaktere des Films.
Die Darstellerin Baya Medhaffar spielt Farah, während Ghalia Benali die Rolle ihrer besorgten Mutter Hayet übernimmt. Die Dynamik innerhalb der Band, zu der auch Farahs Freund Bohrène gehört, bietet einen tiefen Einblick in die Herausforderungen der modernen tunesischen Jugend.
„Un Fils“
Ein weiterer filmischer Höhepunkt des Festivals ist „Un Fils“ (1h 36m, 2019) von Mehdi Barsaoui, der bei der Mostra di Venedig mit dem Preis für die beste männliche Darbietung für Sami Bouajila ausgezeichnet wurde. Dieser Film beleuchtet die komplexen sozialen und politischen Realitäten in Tunesien und den Einfluss der Libyschen Revolution auf die Gesellschaft. Er wurde ebenfalls für mehrere Preise nominiert und überzeugte durch seine packende Erzählweise sowie die Darstellung familiärer und nationaler Konflikte.
Das Festival „Arab Film Days“ stellt eine wichtige Plattform dar, um arabische Filme zu fördern und den Dialog zwischen Kulturen zu fördern. Es zielt darauf ab, unabhängige arabische Filmemacher zu unterstützen, indem es deren Werke zeigt und Gelegenheiten für den Austausch mit der norwegischen Filmindustrie bietet. Mit Filmen aus Ländern wie Somalia, Marokko und Ägypten wird auch ein breiter Bogen an Themen angesprochen, von Familiengeschichten bis zu interkulturellen Beziehungen, wie auf der Webseite des Arabischen Filmfestivals zu lesen ist.
Die bevorstehenden Arab Film Days dürften daher nicht nur ein Fest für die Sinne werden, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Verständigung zwischen Kulturen leisten.