Peine

Bau der Pommes-Fabrik in Mehrum: Chancen und Risiken für die Region

Der geplante Bau einer Pommesfabrik im Ortsteil Mehrum des Landkreises Peine sorgt aktuell für lebhafte Diskussionen. Die Firma McCain plant, am ehemaligen Kohlehafen eine neue Anlage zu errichten, die voraussichtlich zwischen 650 und 800 Arbeitsplätze schaffen wird. Die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, darunter Uwe Semper aus Hohenhameln, haben den Bau bereits unterstützt, da der Aufbau der Fabrik auch zu höheren Gewerbesteuereinnahmen für die Region führen könnte. Dennoch gibt es auch erhebliche Bedenken seitens der Anwohner und Bürgerinitiativen.

Das verkehrstechnische Gutachten prognostiziert, dass durch die Fabrik bis zu 900 zusätzliche Lastwagen pro Tag auf der L413 fahren könnten, was bei den derzeitigen 800 ohnehin schon eine erhebliche Steigerung darstellt. Insbesondere die Bürgerinitiative „Lebenswertes Hämelerwald“ äußert Sorgen über mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Lärm und Verkehr. Bürgermeister Semper zeigt zwar Verständnis für diese Bedenken, verweist jedoch darauf, dass die Lkw-Zahlen als maximal prognostiziert wurden und tatsächliche Werte darunter liegen könnten.

Infrastrukturverbesserungen geplant

In Reaktion auf die Kritik kündigte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies an, die Infrastruktur rund um das geplante Werk zu verbessern. Geplant ist unter anderem die Einrichtung einer Tempo-30-Zone, um die Sicherheit in der Region zu erhöhen. Darüber hinaus sind Maßnahmen wie der Ausbau von Radwegen und die Schaffung von Verkehrsinseln möglich. Lies betonte, dass diese Verbesserungen unabhängig von der Ansiedlung des kanadischen Unternehmens McCain erfolgen sollen. Auch die Gemeinde Lehrte hat Bedenken geäußert, insbesondere hinsichtlich der Verkehrsbelastung an der A2-Auffahrt Hämelerwald.

McCain plant zudem, einen Teil des Transports über den Mittellandkanal abzuwickeln, was zukünftige Transporte deutlich entlasten könnte. Die endgültige Genehmigung für das Projekt liegt beim Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig. Die Bauleitpläne werden bis Mitte der Woche sowohl in Hohenhameln als auch in Peine zur Einsicht bereitstehen, danach können keine Einwendungen mehr eingereicht werden.

Kritische Begleitumstände

Die Diskussion um die Pommesfabrik wird begleitet von weiteren wirtschaftlichen Herausforderungen in der Region. So hat die Tortenwerke GmbH in Broistedt Insolvenz angemeldet, was auf einen Umsatzrückgang infolge von Inflation, steigenden Energiekosten und verunsicherten Kunden zurückzuführen ist. Die Nachfrage nach Torten und Backkursen ist ebenfalls stark gesunken.

In der Region haben sich auch soziale Projekte etabliert, wie der Herby‘s Cannabis Social Club in Ilsede, der kürzlich seine ersten Hanf-Pflanzen nach drei Monaten Erntezeit geerntet hat. Dies zeigt, dass trotz wirtschaftlicher Herausforderungen neue Initiativen und Chancen entstehen.

Die Entscheidung über den Bau der Pommesfabrik in Mehrum wird also nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft haben, sondern auch die Infrastruktur und das soziale Gefüge in der Region beeinflussen. Der Dialog zwischen den Befürwortern und Kritikern des Projekts wird entscheidend dafür sein, wie sich die Situation entwickeln wird.

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