Osterholz-Scharmbeck

Verkehrschaos in Sicht: Scharmbeckstotel kämpft gegen Straßenbaupläne!

In Scharmbeckstotel, einem Stadtteil von Osterholz-Scharmbeck, droht das geplante Straßenbauprojekt „B 74 neu“ der Familie von Bernd Albrecht ernsthafte Probleme. Der 73-jährige Maschinenbau-Ingenieur, der für längere Zeit beim Bremer Vulkan tätig war und nun als selbstständiger Unternehmensberater arbeitet, lebt mit seiner Familie in einem Einfamilienhaus mit Swimming-Pool. Allerdings könnte dieses Zuhause bald einem Straßenbauprojekt weichen. Die Westvariante der „B 74 neu“ steht vor der Entscheidung, ob sie im Herbst in eine entscheidende Phase eintritt, die einen Abriss seines Hauses zur Folge haben könnte.

Albrecht, der drei erwachsene Kinder hat und ein fünftes Enkelkind erwartet, ist tief besorgt über die Planungen. Er erfuhr vor einem Jahr aus der Zeitung von der Wiederaufnahme der Westvariante im Alternativenvergleich. Seine Sorgen werden zusätzlich verstärkt, da das „Dialogforum“ der Lüneburger Landesbehörde, das für die Planung verantwortlich ist, nicht öffentlich tagt, und Albrecht somit nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden wird. Eine Entscheidung über die Straßenplanung wird im dritten Quartal 2023 erwartet, nach der Bundestagswahl. Diese Informationen stimmen mit den aktuellen Planungen überein, die darauf abzielen, die B 74 als „Ortsumfahrung Ritterhude“ aus dem vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans einzustufen Weser-Kurier berichtet.

Planungsdetail und Anwohnerbeteiligung

In den bisherigen Planungen gibt es erhebliche Bedenken bezüglich der Folgenabschätzungen und Ungereimtheiten, die Albrecht gesammelt hat und online veröffentlicht. Er hat Unterstützung von den Grünen, Linken und der Bürgerinitiative „B74 nie“ erhalten. Kritiker des Projekts argumentieren, dass die Straßenführung überdimensioniert und unzeitgemäß sei, da sie hohe Kosten verursache und die Ortsdurchfahrt kaum entlaste. Bremen favorisiert die westliche Lösung, die durch niedersächsisches Gebiet führen würde, was laut Albrecht zu einem Wertverlust von Immobilien in seiner Nachbarschaft führen könnte Niedersachsen.de informiert.

Das Planungsteam hat bereits im Jahr 2023 die Verkehrssimulation abgeschlossen, welche die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Streckenabschnitten und Knotenpunkten untersucht. Dies ist ein zentraler Bestandteil der Entwurfsplanung und wird genutzt, um die Dimensionierung von Knotenpunkten und Straßenquerschnitten zu verbessern. Die Vorzugsvariante, die aus einem Vergleich zwischen der West- (West 2) und der Ostvariante ermittelt wird, soll bis zum dritten Quartal 2025 abgeschlossen sein und dann zur Prüfung beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) vorgelegt werden.

Kandidaten und Mobilitätskonzepte

Die geplante Ortsumfahrung zielt darauf ab, die B 74 aus den Ortslagen zu führen, um die Verkehrssituation und Lebensqualität zu verbessern. Politische Kandidaten haben sich bereits zu Mobilitätskonzepten geäußert. Özge Kadah von der SPD setzt auf zukunftsfähige Mobilitätskonzepte, während Andreas Mattfeldt von der CDU ein breites Mobilitätsangebot für ländliche Gebiete fordert. Gero Hocker von der FDP betont die Wichtigkeit des Autos, während Lange Gumnior von den Grünen die E-Mobilität und den öffentlichen Verkehr weiterentwickeln möchte. Susanne Rosilius von der AfD fordert die Aufhebung des Verkaufsverbots für Verbrenner. Herbert Behrens von der Linken sieht ein Recht auf nachhaltige Mobilität und fordert eine stündliche Anbindung an Bus und Bahn.

Albrecht fordert mehr Transparenz und Ehrlichkeit von den Volksvertretern und betont die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit in den Planungsprozess einzubeziehen. Der Straßenbau bleibt daher ein heikles und viel diskutiertes Thema in der Region, das nicht nur die Anwohner, sondern auch die politische Landschaft betreffen wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
weser-kurier.de
Weitere Infos
strassenbau.niedersachsen.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert