Osterholz-Scharmbeck

Neues Gesetz: Textilabfälle müssen ab 2025 getrennt gesammelt werden!

Die Abfallberatung im Landkreis Osterholz steht vor einem personellen Wechsel und neuen Herausforderungen. Wie der Weser-Kurier berichtet, wird die langjährige Sprecherin Annemarie Lampe im Frühjahr altersbedingt ausscheiden. Daher ist bereits eine Stellenausschreibung für die Öffentlichkeitsarbeit und Abfallberatung gestartet.

Seit der Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes im Jahr 2020 gilt es, die Bürger über die Entsorgung von Abfällen umfassend zu informieren. Abfälle werden zunehmend als Wertstoffe betrachtet, womit der Fokus auf deren Weiterverwendung, Abfallvermeidung und Ressourcenschutz gerichtet ist. Im Landkreis Osterholz, wo die Aso (Abfallservice Osterholz GmbH) geführt wird, hält der Landkreis 51% der Geschäftsanteile, während die Nehlsen-Gruppe 49% hat.

Information und Aufklärung für Bürger

Die Abfallberatung soll nicht nur informieren, sondern auch aufklären, um umweltschonendes Handeln zu fördern. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wird eine Vielzahl an Kommunikationsinstrumenten genutzt. Dazu zählen die Homepage, eine Abfall-App, Info-Flyer sowie Pressemitteilungen. Privathaushalte erhalten jährliche Abfallpläne, und Neubürger werden über den richtigen Umgang mit Abfällen informiert.

Der aktuelle Aufklärungsbedarf ist besonders hoch, insbesondere in Bezug auf die gesetzlichen Vorgaben zur Abfalltrennung und die neue EU-Richtlinie zur getrennten Sammlung von Textilabfällen, die ab dem 1. Januar 2025 in Deutschland gilt. Erst vor kurzem positionierten sich die EU-Minister zur überarbeiteten Abfallrahmenrichtlinie, die eine erweiterte Herstellerverantwortung für Textilien fordert und modifizierte Systeme zur Abfallbewirtschaftung einführen möchte, wie VKU hervorhebt.

Neue Herausforderungen und Projekte

Die Abfallberatung im Landkreis sieht sich zudem mit einer Informationsüberflutung und der veränderten Medienlandschaft konfrontiert. Projekte wie Tauschbörsen, der Reparatur- und Verleihführer sowie Aktionen zur Müllvermeidung sollen dazu beitragen, das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu schärfen. Kooperationen mit Gemeinschaften und Institutionen wie Repair-Cafés, Schulen und Jugendhäusern sind integral, um jüngere Generationen als Multiplikatoren für Recycling und Kreislaufwirtschaft zu gewinnen.

Im Kontext der neuen Gesetzgebung zur Trennung von Textilabfällen ist der Landkreis gut aufgestellt. Überall im Landkreis sind Altkleidercontainer für recyclingfähige Textilien verfügbar. Bürger können ihre Textilien im Entsorgungszentrum Pennigbüttel sowie an mehreren Wertstoffhöfen abgeben. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Bedeutung der Textilindustrie für die europäische Wirtschaft verwiesen, die jährlich 12,6 Millionen Tonnen Textilabfälle produziert, von denen nur 22% getrennt für Wiederverwendung oder Recycling gesammelt werden, wie die CORDIS-Studie zeigt.

Die wachsende Bedeutung nachhaltiger Praktiken in der Textilindustrie ist auch ein Aspekt der EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien. Diese Strategie umfasst eine ganzheitliche Betrachtung von Ökodesign bis hin zu biobasierten Materialien und verantwortungsvollen Lieferketten. Die EU setzt zudem auf Forschung und Innovation, um Technologien für das Recycling und die Sammlung von Textilien zu entwickeln. Projekte wie „Glaukos“ zur Herstellung biobasierter Fasern oder das chemische Recycling im Projekt „New Cotton“ zeigen das Potenzial für eine gestärkte Kreislaufwirtschaft in der Textilbranche.

Insgesamt zeigt sich, dass die Abfallberatung im Landkreis Osterholz gut vorbereitet ist, um auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Aufklärung und Unterstützung der Bürger in Bezug auf Abfallvermeidung und -trennung zu spielen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
weser-kurier.de
Weitere Infos
vku.de
Mehr dazu
cordis.europa.eu

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert