Osterholz

Kundgebung in Lilienthal: Mütter fordern ihre Rechte und Gleichstellung!

Am 8. März 2025 findet in Lilienthal eine Kundgebung zum Internationalen Frauentag unter dem Motto „Unsere Stimmen, unsere Rechte“ statt. Die Veranstaltung beginnt mit einem Frühstück für Frauen im Amtmann-Schroeter-Haus von 10 bis 12 Uhr und wird durch einen Demonstrationszug zur Kundgebung am Konventshaus ergänzt. Marlen Leist, eine der Rednerinnen, wird dabei auf die Herausforderungen und das Potenzial von Müttern in unserer Gesellschaft aufmerksam machen. Sie kritisiert die hohen Erwartungen an Mütter, berufstätig zu sein und gleichzeitig Kinder großzuziehen, und fordert eine neue Betreuungskultur, die den Bedürfnissen von Familien gerecht wird. Leist, 1989 in der DDR geboren, hebt hervor, dass die dortige Kultur der Vereinbarkeit von Familie und Beruf als fortschrittlicher angesehen werden kann im Vergleich zu den alten Bundesländern.

Leist verweist auf die unzureichenden Betreuungszeiten in Kindertagesstätten und Schulen und betont, dass Teilzeitbeschäftigung oft zu Altersarmut und Karriereeinbußen für Mütter führt. Sie wünscht sich mehr Väter, die aktiv in die Erziehung ihrer Kinder einbezogen werden. In Lilienthal wurde seit Oktober 2022 eine Selbsthilfegruppe für Mütter ins Leben gerufen, die von Tomke Schwarz initiiert wurde. Diese Gruppe bietet Müttern einen Raum zum Austausch über ihre Herausforderungen und psychischen Probleme.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die Herausforderung, Arbeit und Familienleben zu vereinbaren, betrifft viele Eltern in Deutschland. Im Jahr 2023 waren 7,2 Millionen Mütter und 6,2 Millionen Väter im erwerbsfähigen Alter mit mindestens einem Kind unter 15 Jahren im Haushalt aktiv. Laut einer Umfrage waren 68 % der Mütter und 92 % der Väter erwerbstätig, ohne Unterbrechungen durch Elternzeit oder Mutterschutz. Die Erwerbstätigenquote der Mütter variiert stark, je nach Alter des jüngsten Kindes: 40 % bei Kindern unter drei Jahren, 74 % bei Kindern von drei bis fünf Jahren und 84 % bei Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren.

Im Gegensatz dazu liegt die Erwerbsbeteiligung der Väter konstant zwischen 90 % und 93 %, unabhängig vom Alter der Kinder. Auffällig ist, dass Mütter in Ostdeutschland tendenziell häufiger erwerbstätig sind als im Westen, was vor allem auf unterschiedliche Betreuungssituationen zurückzuführen ist. Es haben sich auch signifikante Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung von Familien mit und ohne Einwanderungsgeschichte ergeben. Paare ohne Einwanderungsgeschichte sind zu 77 % erwerbstätig, während dieser Anteil bei Paaren mit Einwanderungsgeschichte bei 50 % liegt.

Die Rolle der Geschlechter und Statistiken

Die traditionellen Geschlechterrollen wirken sich auf die Aufgabenverteilung innerhalb von Familien aus. Über 25 % der Familien haben den Mann als Alleinverdiener, während nur 3 % von einer Frau als Alleinverdienerin berichtet werden. Eine Umfrage ergab, dass 60 % der Eltern mit Kindern unter drei Jahren sich eine gleichberechtigte Aufgabenteilung wünschen. In der Realität wird dieses partnerschaftliche Modell jedoch nur in jeder sechsten Familie umgesetzt.

Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von erwerbstätigen Müttern betrug 2018 bereits 26,7 Stunden, was einen Anstieg im Vergleich zu 2006 darstellt. Der Familienpolitik liegt das Ziel zugrunde, bis 2030 80 % der Mütter mit einem existenzsichernden Einkommen zu unterstützen.

Die Kundgebung in Lilienthal am Internationalen Frauentag steht somit symbolisch für die fortdauernden Diskussionen über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die nötigen gesellschaftlichen Veränderungen, um die Lebensqualität für Mütter zu verbessern. Interessierte Mütter, die an der Selbsthilfegruppe teilnehmen möchten, können sich per E-Mail an Tomke Schwarz wenden.

Für weitere Informationen über die Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Unterstützungsangebote für Eltern, bietet die Bundeszentrale für politische Bildung umfassende Statistiken und Analysen an, die wichtige Einblicke liefern können. Zusätzlich wird auch das Gleichstellungsportal relevante Informationen zur Verfügung stellen, um Gleichstellung und die Verbesserung der Lebensbedingungen für Familien zu fördern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
weser-kurier.de
Weitere Infos
bpb.de
Mehr dazu
gleichstellungsportal.de

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