
Ab Mitte Februar bis Ende April wird die Straße Neuer Kamp in Schwanewede zur Durchfahrt für den Verkehr gesperrt. Dieser Schritt dient dem Schutz von Amphibien während der Krötenwanderung, die mit dem Einbruch der Dunkelheit beginnt und stark von Wetterbedingungen beeinflusst wird. Die Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz (AGBS) hatte den Vorschlag zur Sperrung unterbreitet, dem die Gemeinde Schwanewede umgehend zustimmte. Anwohner der betroffenen Straße wurden in einem Infoblatt um Vorsicht gebeten.
Die amphibienfreundliche Maßnahme wurde eingeführt, nachdem Anwohner mehrfach Rückmeldungen an die AGBS über eine zunehmende Wanderung der Tiere und deren Gefährdung durch den Verkehr gegeben hatten. Es kam sogar vor, dass einige Anwohner Amphibien per Hand sammelten, um sie vor dem Überfahren zu schützen. Zuvor wurde auch die Sperrung des Holthorster Weges in Betracht gezogen, allerdings wurde sie verworfen, da der Aufwand größer war und der Wanderungskorridor der Tiere sich verändert hat.
Amphibienwanderung und Verkehrssicherheit
Die Amphibien wandern typischerweise bei Temperaturen über 5 Grad Celsius, hoher Luftfeuchtigkeit und wenig Wind, meist abends oder nachts, von ihren Winterquartieren zu Laichgewässern. Diese Wanderungen sind für viele Amphibienarten wie Frösche, Kröten, Molche und Salamander lebenswichtig, jedoch gefährden sie sich oft durch das Überqueren von Straßen. Autofahrer sind aufgefordert, rücksichtsvoll zu fahren, insbesondere in der Nähe von Gewässern und bei ungünstigen Wettereinstellungen.
Das Landratsamt Kitzingen berichtete zudem über ähnliche Maßnahmen, um die Sicherheit der wandernden Amphibien zu gewährleisten. Hierbei wurde eine Sperrung der Kreisstraße KT 37 zwischen Rimbach und Krautheim zwischen 19 Uhr und 6 Uhr bis mindestens Ende April angeordnet. Umleitungen wurden eingerichtet, um die Autofahrer zu führen.
Lokale Initiativen und Mitwirkung
Die AGBS plant, während der Sperrzeit die Situation genau zu beobachten und die Zahl der wandernden Amphibien zu erfassen. Anwohner sind eingeladen, sich an dieser Dokumentation zu beteiligen. Ein Ziel ist es, die Menge der überquerenen Tiere zu registrieren und somit wertvolle Daten zu sammeln, die zukünftige Schutzmaßnahmen unterstützen können.
Das Engagement der Anwohner und freiwilliger Helfer in der Region ist essenziell. Viele setzen sich aktiv dafür ein, Amphibien zu sammeln und sicher zu überbringen, insbesondere an stark frequentierten Straßen. Maßnahmen wie Amphibienzäune mit „Krötenschildern“ werden an strategischen Stellen aufgestellt, um die Tiere zu lenken und deren Sicherheit zu erhöhen.
Die aktuellen Umstände unterstreichen die Notwendigkeit von Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten, die sich in urbanen und ländlichen Umgebungen bewegen. Der Rückhalt der Anwohner und Gemeinden, kombiniert mit der Überwachung durch Naturschutzinitiativen, ist entscheidend, um die Amphibienpopulationen langfristig zu sichern.
Weitere Informationen werden regelmäßig von den zuständigen Behörden bereitgestellt, und alle sind aufgerufen, sich an den Initiativen zu beteiligen, um einen Beitrag zum Schutz der Amphibien zu leisten.