
Die Wirtschaft in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim befindet sich zu Beginn des Jahres 2025 in einem alarmierenden Abwärtstrend. Der IHK-Konjunkturklimaindex fiel auf 71 Zähler, was deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten liegt. Diese Entwicklung ist ein weiterer Indikator für den anhaltenden konjunkturellen Abschwung, der seit Ende 2021 die Region belastet. Laut Daten aus dem Jahr 2024 geht der Trend weiter: Der Index war damals bereits auf 73 Zähler gefallen, was die schwierige Lage der Unternehmen widerspiegelt.
Über 20 Prozent der Unternehmen beschreiben ihre aktuelle Geschäftslage als schlecht. Die Nachfrage sowohl im In- als auch im Ausland schwächelt, was sich negativ auf die Investitionspläne und die Geschäftserwartungen auswirkt. Insbesondere in der Industrie ist die Lage prekär – mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen bewerten ihre Situation als ungünstig, was einem Anstieg um 20 Prozentpunkte entspricht.
Rückläufige Investitionen und steigende Ausfallquoten
Die Investitionsbereitschaft ist auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Corona-Krise. Gleichzeitig stieg die Zahl der Unternehmen, die als „Ausfall“ gelten, um fast ein Viertel, von 334 auf 414 Betriebe. Die Ausfallquote im IHK-Bezirk erhöhte sich von 1,16 auf 1,43 Prozent. Besonders betroffen sind kleineren Unternehmen, jedoch verzeichnen auch größere Firmen mit über fünf Millionen Euro Jahresumsatz und mehr als 100 Mitarbeitern eine Zunahme an Ausfällen.
Die IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf betont die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, um die vorhandenen Probleme zu lösen. 73 Prozent der Unternehmen werten die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als größtes Risiko. Besonders dramatisch ist die Lage im Bausektor und im Handel, wo die Ausfallquoten ebenfalls signifikant gestiegen sind.
Gesamtwirtschaftliche Perspektiven
Prognosen der Bundesbank deuten auf ein moderates globales Wachstum von 3,3 % im Durchschnitt für 2024 und 2025 hin, während das Wachstum im Euroraum ohne Deutschland voraussichtlich 1,1 % beträgt. In einer Zeit, in der die Inflationsraten zurückgehen, bleibt die wirtschaftliche Erholung im Euroraum ein zentrales Thema – eine Situation, die auch auf die Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ausstrahlt.
Der Aufruf zur stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unterstreicht die Herausforderungen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind. Der Bedarf an steuerlicher Entlastung und der Abbau bürokratischer Hürden wird dringlicher, um die negative Entwicklung abzumildern.