Osnabrück

Projektchor verzaubert Osnabrück: Musical Wie im Himmel begeistert!

In Osnabrück erlebte das Publikum am Samstag zur Premiere das Musical „Wie im Himmel“, das im Theater Osnabrück aufgeführt wurde. Die Inszenierung, die auf dem schwedischen Film von Kay Pollak basiert, überzeugte durch die Mitwirkung eines Projektchors, der aus 120 Hobbysängern besteht. Diese Sänger kamen aus verschiedenen Chören und hatten nur drei Proben vor der Premiere, was die Herausforderung noch größer machte. Der Chor wurde von Kai Lünnemann, dem Leiter des Matthäus-Chores, organisiert, der außerdem die Türen für zusätzliche Sänger öffnete, da die ursprüngliche Teilnehmerzahl nicht erreicht wurde. Rund 60 Sänger ergänzten den Projektchor und schufen eine motivierte sowie fröhliche Probenatmosphäre, in der jeder seine Begeisterung zum Ausdruck brachte, im Theater und mit Profis zu singen.

Das Musical „Wie im Himmel“ erzählt die bewegende Geschichte des Stardirigenten Daniel Daréus, der nach einem Herzinfarkt in sein Heimatdorf zurückkehrt und dort einen Kirchenchor leitet. In dieser Rolle führt er die Zuhörer durch ein emotionales Spektrum, das von Kindheitserinnerungen bis zu persönlichen Herausforderungen reicht. Ein Höhepunkt des Stücks ist das Lied „Gabriellas Song“, das Daréus für Gabriella schreibt, die unter der Misshandlung durch ihren Mann leidet. Dieses bewegende Stück wird beim großen Finale des Musicals mit einer Orchesterbegleitung eindrucksvoll zur Aufführung gebracht.

Die Inszenierung und Darsteller

Ein besonderes Augenmerk der Inszenierung liegt auf der Figurenzeichnung, die als besonders intensiv gilt. Inszeniert von Ansgar Weigner und übersetzt von Gabriele Haefs und Roman Hinze, zeigt die Aufführung einen spannenden dramaturgischen Bogen über drei Stunden. Das Bühnenbild von Darko Petrovic bringt die Atmosphäre mit einer offenen schwarzen Bühne und nostalgischen Kirchenfenstern zur Geltung. Während der erste Akt in einer verschneiten Winterlandschaft spielt, erblüht der zweite Akt in einer sommerlichen Blumenpracht. Choreografien von Sabrina Stein und authentische Kampfchoreografien von Fabian Broermann runden die Aufführung ab.

Die musikalische Tiefe des Musicals wird durch die vielseitige Komposition von Fredrik Kempe unterstrichen, welche Elemente aus skandinavischer Volksmusik, Chormusik, Pop und klassischen Balladen vereint. Das Osnabrücker Symphonieorchester fügt dem Erlebnis einen weiteren emotionalen Layer hinzu. Ein weiterer bemerkenswerter Punkt war der krankheitsbedingte Ausfall des Hauptdarstellers Jan Friedrich Eggers. Christian Fröhlich sprang für ihn ein, sang präzise und erhielt dafür tosendem Applaus vom Publikum, während Eggers synchron die Lippen bewegte.

Ein engagiertes Ensemble

Die Ensembleleistungen ernteten ebenfalls viel Lob. Susanna Edelmann brillierte als Lena, und Hans Gröning verkörperte den Pastor Stig Berggren mit großer Überzeugung. Inga Krischke lieferte eine besonders bewegende Darstellung als Gabriella, insbesondere in “Gabriellas Song”. Weitere bemerkenswerte Darsteller waren André Lassen als Gabriellas Ehemann Conny, Daniel Preis als Arne und Michael Berres als Tore. Felix Cichon und Andrija Wonnemann übernahmen die Rollen der jungen Darsteller von Daniel, die die emotionalen Wendungen der Handlung verstärkten.

Das Musical „Wie im Himmel“ ist Teil eines größeren Trends, in dem Musicals in Deutschland eine bedeutende Rolle spielen. Diese Kombination aus Live-Gesang, Musik, Tanz und Schauspiel erfreut sich zunehmend großer Beliebtheit und hat sich als wichtiger Wirtschaftsfaktor etabliert. Deutschland hat sich als ein zentraler Standort für Musicals entwickelt, was die hohe Produktionsqualität und kreativen Angebote der Branche unterstreicht. Mit Werken, die internationale Erfolge feiern, trägt das Land zur weltweiten Musicalszene bei, und die Inszenierung in Osnabrück zeigt erneut, dass das Musical auch auf lokaler Ebene lebendig ist und begeistert.

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