
In den letzten Wochen häufen sich die Meldungen über einen neuen Betrugstrend, der insbesondere über Kleinanzeigenportale verbreitet wird. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat in diesem Zusammenhang eindringlich vor der Masche „Quishing“ gewarnt. Bei diesem Betrugsformat werden QR-Codes genutzt, um ahnungslose Käufer und Verkäufer in eine Falle zu locken und ihre persönlichen Daten abzuziehen. Ein aktueller Fall aus Niedersachsen verdeutlicht die Gefahren dieser Betrugsform.
Eine Verbraucherin hatte eine Laptoptasche auf einem Kleinanzeigenportal verkauft. Als sie anschließend einen Käufer über die Chat-Funktion kontaktierte, schickte dieser ein Bild mit einer angeblichen Zahlungsbestätigung und einem QR-Code. Nachdem die Verkäuferin den QR-Code scannte, landete sie auf einer gefälschten Website und gab dort ihre Kreditkartendaten ein. In der Folge wurden von ihrem Konto 5.000 Euro abgebucht, was die perfide Vorgehensweise der Betrüger verdeutlicht. Diese Art von Betrug ist alarmierend, da sie sich rasant verbreitet und zunehmend Opfer findet, die unvorsichtig mit ihren Daten umgehen.
Die Warnungen der Verbraucherzentrale Niedersachsen
Die Rechtsexpertin Kathrin Bartsch von der Verbraucherzentrale Niedersachsen hat klargestellt, dass Quishing stark zunimmt. Verbraucher müssen sich dringend über die sichersten Zahlungsmethoden informieren. Sie empfiehlt, die im Portal hinterlegte Funktion „Sicher bezahlen“ zu nutzen und bei Abweichungen von den üblichen Abläufen vorsichtig zu sein, besonders wenn es um die Übermittlung von Kreditkartendaten geht. Nutzer sollten auch darauf achten, die Internetadresse nach dem Scannen eines QR-Codes zu überprüfen, um sofort Verdacht schöpfen zu können.
Die Gefahren durch gefälschte QR-Codes bestehen jedoch nicht nur in Kleinanzeigen. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass solche Codes auch auf Parkscheinautomaten, in Bussen und sogar an Ladesäulen für Elektroautos auftauchen, was die Bedrohung weiter verstärkt. Kriminelle basteln täuschend echte gefälschte Webseiten und machen sich die Naivität weniger geübter Nutzer zunutze. Daher ist es wichtig, sich auch hier über mögliche Betrugsmaschen zu informieren. Die Verbraucherzentrale ruft dazu auf, bei Verdacht auf Betrug sofort die Bank zu kontaktieren und Strafanzeige zu erstatten.
Allgemeine Hinweise zum Schutz vor Quishing
Um sich vor Quishing zu schützen, sollten Verbraucher folgende Tipps beachten:
- Scannen Sie QR-Codes nur, wenn Sie deren Echtheit sicherstellen können.
- Nutzen Sie Apps, die die Adresse des QR-Codes vor dem Öffnen anzeigen.
- Achten Sie auf Satzzeichen in Internet-Adressen.
- Bei verdächtigen Briefen, kontaktieren Sie den Absender über offizielle Kanäle.
- Überprüfen Sie QR-Codes an Ladesäulen auf Überklebungen.
- Bei Betrugsverdacht, sofort die Polizei informieren und gegebenenfalls die Bank kontaktieren.
Für weitere Informationen zu diesen und anderen Betrugsmaschen empfiehlt es sich, die Website der Verbraucherzentrale Niedersachsen zu besuchen. Die Warnungen und Informationen sind ein entscheidender Schritt, um Verbraucher für die Gefahren des digitalen Raums zu sensibilisieren.
In der digitalen Welt ist erhöhte Wachsamkeit gefragt. Mit zunehmendem Vertrauen in digitale Zahlungsmethoden und die Nutzung von QR-Codes wächst auch die Verantwortung, sich vor solchen Betrugsmaschen zu schützen. Es bleibt zu hoffen, dass die Aufklärung und die präventiven Maßnahmen ausreichen, um weitere Opfer zu verhindern.