
Der Wohnungsbau in Oldenburg steht vor großen Herausforderungen, doch die neue Geschäftsführung der GSG Oldenburg unter Leitung von Daniel Jircik setzt auf innovative Strategien zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Jircik, der am 1. Januar 2023 die Nachfolge von Stefan Könner antrat, bringt umfangreiche Erfahrung mit, da er zuvor Generalbevollmächtigter war. Mit 55 Jahren, verheiratet und Vater von zwei Kindern, verlegt er seinen Lebensmittelpunkt von Stendal nach Oldenburg und bringt frischen Wind in die Unternehmensführung.
Eine der zentralen Prioritäten von Jircik ist es, die GSG als Partner im städtischen Wohnungsbau zu etablieren. Er plant, in diesem Jahr 100 neue Wohnungen zu schaffen und dabei 12 Millionen Euro zu investieren. Zudem möchte er den Druck auf den Wohnungsmarkt durch den sozialen Wohnungsbau verringern. „Soziales Engagement ist für uns wichtig, da wir nicht nur preiswerten Wohnraum anbieten, sondern auch ein besseres Miteinander in den Quartieren fördern möchten“, erklärt Jircik.
Forderung nach verlässlichen Förderprogrammen
Ein wesentliches Anliegen von Jircik ist die Forderung nach verlässlichen Förderprogrammen für den Wohnungsbau. Er kritisiert die kurzfristige Streichung von Fördermitteln und hebt die Notwendigkeit hervor, seriellen Bauweisen und höheren Geschossigkeiten den Vorzug zu geben, um die Baukosten zu senken. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die GSG auch mit der Aufstockung bestehender Gebäude sowie der Umnutzung von großen Wohnungen in kleinere Einheiten.
Die energetische Sanierung ist ein weiterer zentraler Punkt in Jirciks Plan. In diesem Jahr sollen mehr als 300 CO2-reduzierende Sanierungen mit einem Budget von 8 Millionen Euro durchgeführt werden. Dazu kommen weitere 3,5 Millionen Euro für die Umrüstung von Heizungen. Dies zeigt das Engagement der GSG, nicht nur den Bedarf an Wohnraum zu decken, sondern auch umwelttechnische Herausforderungen aktiv anzugehen.
Gesellschaftliche Verantwortung und nachhaltige Entwicklung
Daniel Jircik definiert einen guten Arbeitstag als einen, an dem er erfolgreich einen Spagat zwischen einem schönen Zuhause für die Mieter:innen und den wirtschaftlichen Anforderungen meistert. Der Slogan „Wo Wohnen zuhause ist“ leitet ihn in seinen Handlungen, wobei er betont, dass ein Zuhause ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit sein sollte. Die Notwendigkeit für soziale Infrastrukturen und nachhaltige Projekte ist in Anbetracht des Mangels an bezahlbarem Wohnraum in vielen Teilen des Landes besonders dringlich.
Die Gesellschaft sieht sich mit steigenden Mietpreisen konfrontiert; Personen mit niedrigem Einkommen geben häufig über die Hälfte ihres Einkommens für Mieten aus. Um dem entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung beschlossen, im Jahr 2024 rund 3,15 Milliarden Euro in den sozialen Wohnungsbau zu investieren, was mehr als das Dreifache der Investitionen von 2021 entspricht. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, um bis 2027 insgesamt 18,15 Milliarden Euro in die soziale Wohnraumförderung zu stecken und Einrichtungen wie Schulen und Kitas zu sanieren.
Zusätzlich wurden Programme zur Förderung des Wohnungsbaus eingeführt, darunter das Programm „Junges Wohnen“ mit einem Volumen von 500 Millionen Euro, sowie Initiativen zur Umnutzung von leerstehenden Gewerberäumen in Wohnraum. Angesichts des steigenden Bedarfs an klimafreundlichen und bezahlbaren Wohnlösungen werden auch Programme zur Unterstützung der energetischen Gebäudesanierung ins Leben gerufen.
Die Herausforderungen sind groß, doch mit einer klaren Vision und verantwortungsbewusstem Handeln will Daniel Jircik die GSG Oldenburg in eine neue Ära führen, die den Bedürfnissen der Stadt und ihrer Bewohner:innen gerecht wird und gleichzeitig umwelttechnische Ziele verfolgt. Die Zusammenarbeit mit anderen sozialen Institutionen bleibt dabei ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie.