
Am 27. Januar 2025 fand in Oldenburg eine bewegende Gedenkfeier zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Der Anlass war der 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Zu den Würdenträgern, die an diesem besonderen Tag zusammenkamen, zählten der Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, Rabbiner Levi Israel Ufferfilge und Patrick Schwarz, die am Mahnmal für Sinti und Roma einen Kranz niederlegten. Dieses Mahnmal ist ein Ort des Gedenkens an die Verfolgung der Sinti und Roma während der NS-Zeit und wurde 1989 eingeweiht.
Die Gedenkveranstaltung, die in der Auferstehungskirche stattfand, beinhaltete Live-Musik und einen Beitrag des Historikers Dr. Hans Hesse. Das ursprüngliche Mahnmal erinnert an 74 Sinti aus Oldenburg und Umgebung, die während des Holocausts deportiert und ermordet wurden. Die neu eingeweihte Erinnerungsstele ergänzt das Mahnmal um weitere Informationen wie die Namen der Opfer, deren Geburts- und Sterbedaten sowie den Sterbeort, sofern bekannt.
Ein Gedenkort mit Geschichte
Der Gedenkort an der Ecke Friedhofsweg/Jägerstraße in Oldenburg ist nicht nur ein Denkmal, sondern ein Symbol für eine lange Tradition des Gedenkens. Im kommenden Frühjahr soll dieser Ort zusätzlich mit einer Parkbank und Blumen aufgewertet werden, um ihn zu einem stillen Ort der Reflexion zu gestalten. Der 27. Januar wurde 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ eingeführt.
Ein weiterer historischer Kontext ist die Deportation von 74 Sinti-Familienmitgliedern am 3. März 1943 in Oldenburg, die alle ums Leben kamen. Auch heute leben in der Region rund 300 Sinti, viele von ihnen stammen aus Familien, die vor dem Zweiten Weltkrieg hier ansässig waren. Der Gedenkort wird ergänzt durch umfassende Forschungsergebnisse, die das Gedenken an die Verfolgung der Sinti und Roma während dieser dunklen Epoche der Geschichte weiter vertiefen.
Europäischer Holocaust-Gedenktag
In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden 4300 Sinti und Roma von der SS ermordet, ein tragisches Kapitel der Geschichte, das auch heute noch bringt, die Überlebenden und ihre Nachfahren dazu auf, gegen Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus zu kämpfen. Romani Rose betonte bei der Veranstaltung, die Verpflichtung zur Verteidigung der Menschenrechte und der Menschenwürde bleibt von entscheidender Bedeutung.
Zusammengefasst stehen diese Gedenktage und Veranstaltungen nicht nur für eine Erinnerungskultur, sondern auch für den Appell, aus der Geschichte zu lernen und zukünftigen Diskriminierungen energisch entgegenzutreten.