
Am 19.01.2025, um 23:44 Uhr, hat die Leitstelle des Landkreises Northeim eine dringende Warnung vor Brandgasen in der Region Strodthagen ausgesprochen. Diese Benachrichtigung bewegt sich in einem Kontext, in dem die Gesundheitsrisiken durch Brandgase ernster denn je genommen werden müssen. Die Warnung betrifft insbesondere den Bereich Niedersachsen und hebt die Notwendigkeit hervor, auf die Empfehlungen der Behörden zu hören.
Behörden raten, Fenster und Türen zu schließen sowie Klima- und Lüftungsanlagen abzuschalten, um das Eindringen toxischer Brandgase in Innenräume zu verhindern. Zudem sollten Anwohner das Radio einschalten, um wichtige Durchsagen zu erhalten, und auch ihre Nachbarn informieren. Unter den gegebenen Umständen ist es von großer Bedeutung, Notrufnummern von Feuerwehr und Polizei freizuhalten. Obwohl die Gefahrenlage als gering eingestuft wurde, sind die möglichen Gesundheitsgefahren durch die Brandgase nicht zu unterschätzen. In hohen Konzentrationen kann der Kontakt zu Atemgiften schwere Verletzungen oder sogar den Tod zur Folge haben.
Die Gefahren von Brandgasen
Laut brand-feuer.de gibt es in Deutschland jährlich etwa 200.000 Brände, was einem Brandereignis alle zwei bis drei Minuten entspricht. Die durch Brände entstehenden Schäden belaufen sich auf über eine Milliarde Euro jährlich. Alarmierend ist, dass über 300 Menschen jährlich bei Bränden ums Leben kommen, und vier von fünf Brandopfern sterben an den Folgen von Brandrauch, nicht aufgrund von Verbrennungen. Brandrauch beinhaltet toxische Stoffe, die sowohl für Menschen als auch für die Umwelt eine erhebliche Gefahr darstellen.
Die gesundheitlichen Risiken durch Brandgase und Brandrauch sind vielfältig. Insbesondere bei unvollständiger Verbrennung werden gefährliche chemische Verbindungen freigesetzt, wie Kohlenmonoxid, Chlorwasserstoff, Stickoxide und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Diese Stoffe können Krebs erzeugen und haben weitreichende negative Auswirkungen auf Menschen, Tiere und die Umwelt. Zudem entstehen bei der Brandbekämpfung häufig Rückstände, deren fachgerechte Entsorgung essenziell ist, um Umweltschäden zu vermeiden.
Gesundheitsrisiken für Feuerwehrkräfte
Ein weiterer wichtiger Aspekt wird in der DGUV-Studie behandelt, die sich mit den Gesundheitsrisiken für Feuerwehrkräfte bei Realbränden beschäftigt. Die Untersuchung, die in deutschen Städten wie Berlin, Bochum und Hamburg durchgeführt wurde, zeigte, dass Feuerwehrkräfte häufig krebserregenden Stoffen ausgesetzt sind, insbesondere PAK, die über die Atmung und Haut in den Körper gelangen. Von den rund 40.000 hauptamtlichen und über 1,3 Millionen ehrenamtlichen Feuerwehrleuten in Deutschland sind viele einem hohen Risiko ausgesetzt.
Die DGUV hat Maßnahmen zur Minimierung der Gefahrstoffaussetzungen im Feuerwehrdienst erarbeitet. Insbesondere die Nutzung funktionsfähiger Schutzkleidung und umluftunabhängiger Atemschutzgeräte ist entscheidend. Es ist daher unerlässlich, dass die Einsatzkräfte stets auf ihre persönliche Schutzausrüstung achten und Hygienevorschriften befolgen. Ein bewusster Umgang mit den Risiken während Brandeinsätzen kann helfen, die gesundheitlichen Langzeitfolgen zu reduzieren. Informationen zur richtigen Handhabung und weiteren Präventionsmaßnahmen sind in der DGUV Information 205-035 zu finden.