
In der konstituierenden Sitzung der Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Leine-Solling, die im Schloss Imbshausen stattfand, wurde Petra Lorenz einstimmig als Vorsitzende wiedergewählt. An dieser Sitzung nahmen 60 wahlberechtigte Delegierte aus den Kirchengemeinden sowie zahlreiche weitere Vertreter teil. Diese Wahl unterstreicht nicht nur das Vertrauen in die Führung, sondern auch die Stabilität der kirchlichen Strukturen in der Region.
Die Kirchenkreissynode, oft als Parlament des Kirchenkreises bezeichnet, besteht aus insgesamt 82 stimmberechtigten Mitgliedern, die aus den jeweiligen Kirchengemeinden gewählt werden. Die Synode kommt in der Regel zweimal im Jahr zusammen, um über wichtige Angelegenheiten, wie den Haushalt und die strategische Ausrichtung des Kirchenkreises, zu beraten und Beschlüsse zu fassen. In dieser Sitzung wurden zusätzlich sechs Ausschüsse gewählt, in denen 43 Synodale bereit waren, aktiv mitzuwirken.
Struktur und Herausforderungen des Kirchenkreises
Superintendent Jan von Lingen hob die Handlungsfähigkeit und die Vielfalt der Angebote im Kirchenkreis hervor. Der Kirchenkreis Leine-Solling betreut mehr als 46.000 Gemeindeglieder innerhalb von 35 Kirchengemeinden und 4 Kapellengemeinden, die über 91 Kirchen und Kapellen verteilt sind. Diese große Anzahl an Mitgliedern und Gemeinschaften ist ein Zeichen lebendiger kirchlicher Tradition, sieht sich jedoch auch Herausforderungen gegenübergestellt.
Aufgrund von sinkenden Kirchensteuereinnahmen und steigenden Personalkosten war es nötig, die Zahl der Pfarrstellen um fünf zu reduzieren. In den letzten 20 Jahren wurden des Weiteren zahlreiche Gemeinde- und Pfarrhäuser aufgegeben. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, wie die künftige Struktur der Kirche aussehen wird, insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel und das ehrenamtliche Engagement.
Ehrenamt und Gremienarbeit
Der Kirchenkreis Leine-Solling hat über 30 Pastoren sowie rund 600 Mitarbeiter, viele davon in Teilzeit. Über 2.600 Ehrenamtliche engagieren sich in den Gemeinden, was die Gemeinschaft und Unterstützung innerhalb der Kirche stärkt. Die 19 Kindertagesstätten, die im August 2025 alle vom Kindertagesstätten-Verband Leine-Solling betreut werden, sind ein wichtiger Bestandteil der kirchlichen Arbeit mit Familien.
Der Kirchenkreisvorstand, das geschäftsführende Gremium, ist für die Umsetzung der Beschlüsse der Synode verantwortlich. Neun Kandidaten, darunter Joachim Hartung, wurden für den neuen Kirchenkreisvorstand vorgeschlagen und gewählt. Außerdem wurden fünf Ausschüsse gebildet, darunter ein Stellenplanungs- und ein Finanzausschuss sowie drei Bauausschüsse für verschiedene Städte. Während der Sitzung wurden in Tischgruppen Fragen zur künftigen Entwicklung des Kirchenkreises bis 2030 diskutiert.
Die Kreissynode erfüllt eine zentrale Rolle innerhalb der evangelischen Kirchenstruktur und prägt entscheidend die Kirchenpolitik auf Landes- und Bundesebene. Ziele sind die Zusammenarbeit mit anderen Kirchen und Konfessionen sowie die Mitgestaltung von Entscheidungen, die die Richtung des Kirchenkreises bestimmen. So trägt die Kreissynode zur Erfüllung wichtiger Aufgaben in Bereichen wie Seelsorge, Diakonie, Bildung und Ökumene bei. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Synode nicht nur als Entscheidungsträger agiert, sondern auch als Ort des Dialogs und der Visionen zur Weiterentwicklung der kirchlichen Gemeinschaft.