
Bernard Krzepina wurde am 16. März 2025 zum neuen Kreisbrandmeister des Landkreises Northeim gewählt. Die Wahl fand am Freitagabend in Dassel statt, und Krzepina setzte sich mit einem knappen Vorsprung gegen den Amtsinhaber Marko de Klein aus Greene durch. Von 133 anwesenden Ortsbrandmeistern sowie Stadt- und Gemeindebrandmeistern stimmten 69 für Krzepina, während 64 Stimmen für de Klein abgegeben wurden; eine Stimme war ungültig. Die Amtszeit von de Klein endet am 1. Juli 2025, doch die Wahl muss noch vom Northeimer Kreistag genehmigt werden, bevor Krzepina sein neues Amt antreten kann.
Die Wahl hat jedoch für erhebliche Verstimmungen innerhalb der Kreisfeuerwehr gesorgt. Regierungsbrandmeister Henning Thörel äußerte klare rechtliche, fachliche und konzeptionelle Bedenken gegen die Wahl von Krzepina. Ein zentraler Punkt in Thörels Kritik ist, dass Krzepina den Lehrgang „Verbandsführer“ nicht absolviert hat, was gemäß § 21 Abs. 3 des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes (NBrandSchG) eine Voraussetzung für das Amt des Kreisbrandmeisters ist. Krzepina hat zwar einen neuen Lehrgang in Aussicht, jedoch muss er diesen innerhalb von zwei Jahren nachholen. Thörel sieht in dieser Lücke einen möglichen Verstoß gegen geltendes Recht und äußert Bedenken hinsichtlich Krzepinas Fähigkeiten als Führungspersönlichkeit.
Bedenken der Fachwelt
Henning Thörel kritisierte zudem Krzepinas Vorhaben, zu alten Ausbildungsstrukturen zurückzukehren, die von der modernen, modularen Grundlagenausbildung abweichen. Thörel warnte, dass eine solche Rückkehr die Jugend- und Nachwuchsausbildung gefährden und die Kompatibilität mit der landesweiten Ausbildung erheblich beeinträchtigen könnte. Diese Aussagen wurden durch Stellungnahmen von vier Brandabschnittsleitern untermauert, die ebenfalls die persönliche und fachliche Eignung von Krzepina in Frage stellten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist Krzepinas Äußerung, dass eine lange Einarbeitung nach seiner Wahl nicht nötig sei. Thörel entgegnete, dass die Aufgaben eines Kreisbrandmeisters komplexer seien als die eines Stadtbrandmeisters. Zudem wird Krzepinas Ankündigung, sich auf Northeim zu fokussieren, als problematisch angesehen. In einem Bereich, in dem Feuerwehr und Katastrophenschutz auf überregionale Zusammenarbeit angewiesen sind, könnte eine solche Fokussierung als hinderlich auftreten.
Bernard Krzepina plant, auf die vorgebrachten Vorwürfe zu reagieren und eine umfangreiche Stellungnahme abzugeben. Zudem möchte er sich mit den Brandabschnittsleitern zusammensetzen, um die Anliegen zu besprechen. Der Kreistag wird am 4. April 2025 über die Situation entscheiden und somit die Weichen für die zukünftige Führung der Kreisfeuerwehr stellen.