Northeim

Insolvenzskandal in Bad Gandersheim: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-Ratgeber!

Die Lage um die Landesgartenschau GmbH in Bad Gandersheim ist dramatisch. Laut einem Bericht der HNA hat die gGmbH Insolvenz angemeldet, und die finanzielle Misere zieht weitreichende Konsequenzen nach sich. In der Prüfung der Bücher wurden gravierende Fehler und Mängel festgestellt, die zur Verweigerung der Entlastung der Geschäftsführer Ursula Hobbie und Thomas Hellingrath durch den Kreistag führten.

Insbesondere wurden für das Jahr 2022 schwerwiegende Mängel bekannt, darunter die fahrlässige Verschlechterung der Liquidität durch das Versäumnis, bereitstehende Fördermittel abzurufen. Zudem wurden Verstöße gegen das Vergaberecht sowie ein Fehlbetrag, der nicht durch Eigenkapital gedeckt war, festgestellt. Im Jahr 2023 kam es zu weiteren gravierenden Mängeln, wie das zu späte Abrufen von Fördermitteln sowie eine mangelnde Geschäftsführung, die keine Beteiligung der Gremien ermöglichte. Besonders besorgniserregend ist der Verdacht der Insolvenzverschleppung und die nicht erfolgte Erstellung eines Lageberichts.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Situation hat auch strafrechtliche Konsequenzen zur Folge. Staatsanwaltliche Ermittlungen gegen Ursula Hobbie wegen Verdachts der Insolvenzverschleppung sind bereits im Gange. Des Weiteren sieht sich auch die ehemalige Bürgermeisterin Franziska Schwarz sowie die Kämmerin Claudia Bastian Vorwürfen der Untreue ausgesetzt.
Hintergrund ist ein rechtswidriges Darlehen in Höhe von 700.000 Euro, das von der Stadt Bad Gandersheim an die gGmbH vergeben wurde. Dieser Kredit wurde ohne die nötige Genehmigung des Stadtrats lediglich durch den Verwaltungsausschuss beschlossen.

Die Insolvenz wurde im April 2024 angemeldet, doch kritische Stimmen aus der „Interessengemeinschaft Bad Gandersheim“ stellen in Frage, ob die Zahlungsunfähigkeit nicht bereits früher erkannt werden hätte können. Diese Gruppe von Bürgern sieht im Liquiditätskredit einen Versuch, die Situation zu kaschieren, der vielmehr auf Insolvenzverschleppung hindeutet. Bürgermeisterin Schwarz hingegen betont, dass die Insolvenz bei der Kreditvergabe nicht absehbar gewesen sei, und dass die Geschäftsführerin versichert habe, es gehe um die Überbrückung einer Liquiditätslücke.

Konsequenzen für die Gartenschau

Die Landesgartenschau selbst fand im Jahr 2023 mit einem Jahr Verspätung statt. Ursprünglich waren 450.000 Besucher eingeplant, doch die tatsächliche Besucherzahl fiel geringer aus; laut Hobbie wurden 425.000 Besucher angezogen, während aktuelle Berichte von nur etwa 385.000 Zutritten sprechen. Von diesen entfallen über 11.500 auf Dauerkartenbesitzer.

Die vorläufige Verlustschätzung beläuft sich auf 600.000 Euro, während die endgültigen Zahlen noch ermittelt werden. Es stehen zudem noch 300.000 Euro für Caterer aus, was die Unklarheiten um die Ursachen der Insolvenz weiter verstärkt.

Insgesamt zeigt der Fall der Landesgartenschau, wie schnell eine vermeintlich feststehende Veranstaltung in eine finanzielle und juristische Krise geraten kann. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist inzwischen tätig geworden, auch ohne Anzeige von Dritten, um die Vorwürfe weiter zu prüfen. Die Situation entwickelt sich weiter, und das Ausmaß der finanziellen und juristischen Folgen wird erst allmählich sichtbar.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
hna.de
Weitere Infos
ndr.de

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