
Die Meyer Werft in Papenburg steht kurz vor der Übergabe des hochmodernen Kreuzfahrtschiffes „Asuka III“, das für die japanische Reederei NYK Cruises konstruiert wurde. Das Schiff hat kürzlich das Baudock verlassen, und die geplante Übergabe ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen. Die Werft bereitet sich auf ein neues Kapitel in der Kreuzfahrtbranche vor, insbesondere nach den finanziellen Herausforderungen, die sie während der Corona-Pandemie durchlebt hat. Der Bund und das Land Niedersachsen haben sich im letzten Jahr mit jeweils 40 Prozent an dem Unternehmen beteiligt, um die Werft zu unterstützen.
Aktuellen Berichten von Kreiszeitung zufolge hat die „Asuka III“ eine Länge von 230 Metern und eine Breite von knapp 30 Metern. An Bord finden etwa 740 Passagiere Platz. Besonderheiten wie ein Spa-Bereich mit einem japanischen Freiluftbad werden den Gästen zur Verfügung stehen. Diese Merkmale heben das Schiff von anderen Kreuzfahrtschiffen hervor und sprechen die Zielgruppe an, die Wert auf hochwertige Wellnessangebote und luxuriöse Annehmlichkeiten legt.
Die Ausdockung und weitere Schritte
Am 18. Januar 2025 wurde die „Asuka III“ bei dichtem Nebel mit einem kleinen Schlepper aus dem Baudock gezogen. Während des Ausdockens wurde der Schornstein des Schiffes installiert, der im Dezember 2024 geliefert wurde. Das LNG-betriebene Schiff wird in den kommenden Wochen im Ausrüstungsdock fertiggestellt, wobei noch Innen- und Außenarbeiten ausstehen. Anfang März 2025 wird die „Asuka III“ voraussichtlich ihre Überführung auf dem Emsfluss beginnen und anschließend eine Reihe von Seetests in der Nordsee durchführen, bevor sie endgültig an die Reederei übergeben wird. Die Ankunft in Japan ist vor der Sommersaison 2025 in Asien geplant.
Die „Asuka III“, die 52.200 Tonnen wiegt, wird zusammen mit der „Asuka II“ auf dem lokalen Markt tätig sein. Für ihre Jungfernfahrt plant das Schiff Reisen von japanischen Häfen zu Zielen im Fernen Osten und Ostasien. Um den einzigartigen Charakter des Schiffs zu unterstreichen, wurde eine Sammlung von Kunstwerken in Auftrag gegeben, die von der lokalen Kultur inspiriert sind, darunter ein dreigeschossiges Lackmural im Hauptatrium.
Kreuzfahrtindustrie im Umbruch
Die Entwicklungen rund um die „Asuka III“ finden in einem Kontext statt, der von einem stetigen Wachstum in der Kreuzfahrtindustrie geprägt ist. Laut einem aktuellen Bericht der Cruise Lines International Association (CLIA) erreichte das Passagieraufkommen im Jahr 2023 31,7 Millionen, was einem Anstieg von 6,8 % im Vergleich zu 2019 entspricht. Der Kreuzfahrtsektor expandiert kontinuierlich und plant einen Anstieg der Kreuzfahrtkapazität um 10 % zwischen 2024 und 2028.
Mit einem zunehmenden Interesse an Kreuzfahrten zeigt die Branche eine positive Entwicklung. Die CLIA berichtet, dass 73 % der Kreuzfahrer angeben, dass Reiseberater ihre Entscheidung stark beeinflussen, und 82 % der Teilnehmer planen, erneut zu kreuzen. Zudem wird erwartet, dass bis 2027 fast 40 Millionen Passagiere auf den Weltmeeren unterwegs sein werden. Die Branche legt auch Wert auf Nachhaltigkeit, mit Zielen wie Netto-Null-Emissionen bis 2050, was ein wichtiger Trend in der modernen Kreuzfahrtindustrie ist.