Niedersachsen

Meyer Werft: 340 Arbeitsplätze fallen weg – Aufsichtsrat schlägt Alarm!

In einer wegweisenden Entwicklung für die Meyer Werft in Papenburg trat heute zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens ein Aufsichtsrat zusammen. Der neue Aufsichtsrat, der aus zwölf Mitgliedern besteht, hat die Aufgabe, wichtige Entscheidungen über die Zukunft des Unternehmens zu treffen. NDR berichtet, dass der Vorsitzende Klaus Richter, ein erfahrener Manager mit einer Karriere bei BMW, Airbus und Diehl, von Bund und Land Niedersachsen nominiert wurde. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass die Landesregierung und der Bund 80 Prozent der Anteile an der Werft halten.

Zusätzlich zu Klaus Richter wird der Wirtschaftsminister von Niedersachsen, Olaf Lies (SPD), im Aufsichtsrat vertreten sein. Auch die Arbeitnehmerseite ist durch die IG Metall und die Betriebsräte präsent. Jan Meyer, ein Familienvertreter, ist ebenfalls Mitglied des Gremiums, das weiterhin mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert ist, 340 Arbeitsplätze abzubauen.

Geplanter Arbeitsplatzabbau

Der Abbau von Arbeitsplätzen, ursprünglich in Höhe von 440, wurde auf 340 reduziert. Dies gab die Unternehmensführung in einer Pressekonferenz bekannt, die gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG Metall stattfand. Der Abbau soll überwiegend durch ein Freiwilligenprogramm erfolgen, wobei bereits 180 der betroffenen Mitarbeiter ihr Einverständnis gegeben haben. Investment Week berichtet, dass die Kündigungen ohne betriebsbedingte Hintergründe geschehen sollen, um die negativen Auswirkungen auf die Belegschaft zu minimieren.

Insgesamt sind 100 befristete Stellen betroffen, die auslaufen werden. Sollte das Freiwilligenprogramm nicht ausreichen, sind bereits ab April 2025 betriebsbedingte Kündigungen möglich. Trotz dieser schwierigen Umstrukturierung wurde garantiert, dass bis 2030 mindestens 3.100 Arbeitsplätze bestehen bleiben, von denen sich mindestens 1.200 in der Fertigung befinden werden.

Finanzielle Schwierigkeiten und Sanierungspläne

Die Meyer Werft sieht sich erheblichen finanziellen Herausforderungen gegenüber. Ein Sanierungsgutachten, das Mitte Juli vorgelegt werden soll, könnte laut NDR eine Finanzierungslücke von 2,7 Milliarden Euro aufdecken. In diesem Zusammenhang wird eine Unterstützung durch Bund und Land Niedersachsen geprüft, die Bürgschaften zur Verlustdeckung bereitstellen könnten.

Das Unternehmen leidet unter den Nachwirkungen der Corona-Pandemie und den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Konflikts, die sich in erheblichen Preissteigerungen niederschlagen. Der Seniorchef der Werft zieht sich nach einem halben Jahrhundert aus der Geschäftsführung zurück, was als Teil der Reorganisation im Zuge der Übernahme durch die öffentlichen Hände erachtet wird.

Ein weiterer bedeutender Schritt ist die Verlagerung des Unternehmenssitzes von Luxemburg nach Papenburg, wobei eine kleine Einkaufsabteilung in Luxemburg verbleibt. Diese Rückkehr nach Deutschland ist eine der Bedingungen, um mögliche staatliche Hilfen in Anspruch nehmen zu können.

Bis zum Samstag soll ein 230 Meter langes Schiff aus der Dockhalle manövriert werden, was die fortdauernde Produktionskraft der Werft unterstreicht, trotz der tumultuösen Umstände. Momentan beschäftigt die Meyer Werft in der Gesamtgruppe etwa 7.000 Mitarbeiter, wobei 3.000 in Papenburg tätig sind. Die Werkstatt in Papenburg hat zudem direkten Einfluss auf etwa 18.000 Arbeitsplätze in der Region.

Statistische Auswertung

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