
Die Wirtschaft steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen, die Unternehmen stark belasten. Steigende Energiepreise, Zinsen, eine schrumpfende Nachfrage sowie Liquiditätsprobleme sind nur einige der Faktoren, die die Stabilität gerade kleiner und mittlerer Unternehmen gefährden. Um diesen Unternehmen Unterstützung zu bieten, organisiert die Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) eine kostenfreie Online-Veranstaltung. Diese findet am Dienstag, dem 6. Februar, von 15 bis 16 Uhr statt und trägt den Titel „Krisenfrüherkennung – Checkup Unternehmensentwicklung“. Dr. Martin Prang von den Wirtschafts-Senioren Hannover wird als Referent teilnehmen und wertvolle Einblicke in aktuelle Krisenbewältigungsstrategien geben.
Die bevorstehende Veranstaltung behandelt zahlreiche wichtige Themen, darunter die Vorbereitung auf mögliche Krisen, sowohl interner als auch externer Natur. Ein weiteres zentrales Element ist die Früherkennung von Risiken und die Finanzkommunikation gegenüber der Hausbank. Die Teilnehmer lernen zudem einfache Controlling-Instrumente kennen, die mit praktischen Beispielen erläutert werden. Anmeldungen sind über die Website der IHKLW möglich, und für Fragen steht Thomas Rekowski, IHKLW-Berater Unternehmensförderung, zur Verfügung.
Gesetzlicher Rahmen zur Krisenfrüherkennung
Der rechtliche Kontext für Krisenfrüherkennung und -management ist durch das StaRUG geprägt, das einen gesetzlichen Rahmen zur Sanierung von Unternehmen außerhalb der Insolvenz bietet. Das Gesetz verfolgt das Ziel, dass Krisenunternehmen durch die Umsetzung eines Restrukturierungsplans Insolvenzverfahren vermeiden können. Mit der Einführung des StaRUG wird die EU-Restrukturierungsrichtlinie (EU) 2019/1023 in deutsches Recht umgesetzt, wodurch alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet sind, einen vorinsolvenzlichen Restrukturierungsrahmen zu schaffen.
Ein zentrales Anliegen des StaRUG liegt in der frühzeitigen Erkennung von Sanierungsbedürftigkeit. Geschäftsführer sind verpflichtet, bestandsgefährdende Risiken zu überwachen und müssen geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen. Diese Pflichten umfassen auch die Berichterstattung an Aufsichtsorgane und die Einbindung weiterer Organe, falls erforderlich. Zukünftige Gerichtsentscheidungen könnten Geschäftsleiter bei Pflichtverletzungen auch in persönliche Haftung nehmen, weshalb eine laufende Dokumentation der Maßnahmen zur Krisenfrüherkennung dringend empfohlen wird.
Krisenmanagement als Chance zur Stabilisierung
Ein effektives Krisenmanagement erfordert schnelles Handeln. Es umfasst die Identifikation, Analyse und Bewältigung schwieriger Situationen. Um erfolgreich zu sein, sollten Unternehmen einen klaren Krisenmanagementplan entwickeln, der präventive Maßnahmen umfasst. Zu den wesentlichen Phasen gehören die Prävention, Vorbereitung, Bewältigung und Nachbereitung. Klare Kommunikation und zügige Entscheidungsfindung sind entscheidend.
Die Arten von Krisen können unterschiedlich sein: Dazu zählen strategische Unternehmenskrisen, Ertrags- oder Erfolgskrisen sowie Liquiditätskrisen. Jede dieser Krisen erfordert spezifische Maßnahmen, um die Stabilität und den Erfolg des Unternehmens wiederherzustellen. Gemeinsam mit externen Partnern sollten Unternehmen ihre Krisenmanagementstrategien regelmäßig überprüfen und anpassen, um für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein.
Mit der Online-Veranstaltung am 6. Februar bietet die IHKLW eine wichtige Plattform zur Förderung der Krisenfrüherkennung und -bewältigung für Unternehmen an, die heute mehr denn je bereit sein müssen, auf unvorhergesehene Herausforderungen zu reagieren. In einem wirtschaftlich turbulenten Umfeld wird die Fähigkeit zur Krisenfrüherkennung und -management zum entscheidenden Faktor für den Fortbestand von Unternehmen.