
In Lüneburg engagieren sich Sprach- und Kulturmittler, um Migranten bei ihrem Integrationsprozess zu unterstützen. Diese Initiative, die seit 2011 besteht, umfasst ehrenamtliche Helfer, die bei Behördengängen, Arztbesuchen und der Eingliederung in das deutsche Schul- und Kitasystem zur Seite stehen. Trotz der wertvollen Arbeit, die sie leisten, wurde der finanzielle Beitrag des Landkreises Lüneburg auf 50.000 Euro pro Jahr reduziert, und für 2025 ist eine weitere Kürzung um 10.000 Euro vorgesehen, wie landeszeitung.de berichtet.
Die Träger des Projekts, Lebensraum Diakonie e.V. und AWOSOZIALe Dienste gGmbH, haben ihr Konzept revidiert und sind auf der Suche nach neuen Fördermitteln vom Bund sowie von lokalen Schulen, Kitas und Vereinen. Der SPD-Ratsabgeordnete Frank Soldan sowie Andrea Kabasci von den Grünen unterstützen den Antrag zur Sicherstellung der finanziellen Mittel durch die Stadt. Sie glauben, dass ohne direkte Unterstützung durch die Stadt, Schulen und Kitas nicht in der Lage sind, die entstehenden Kosten zu tragen. Ein weiterer Antrag von Antje Henze (SPD) fordert, dass die Stadt mindestens 40.000 Euro bereitstellt.
Ablehnungen und Unterstützung im Rat
Die Diskussion über die finanzielle Unterstützung war jedoch polarisiert. Wolfgang Goralczyk von der CDU befürwortete zwar das Projekt, wies jedoch zusätzliche finanzielle Mittel zurück. Auf der anderen Seite argumentierte Dirk Neumann von der AfD, dass Migranten sich selbst organisieren könnten und keine Hilfe durch Sprach- und Kulturmittler benötigen. Am Ende wurde die Entscheidung über die finanzielle Unterstützung in den Sozialausschuss verwiesen, um weitere Diskussionen zu führen.
Um die Arbeit der Sprach- und Kulturmittler aufrechtzuerhalten, sind die Projektträger auf zusätzliche Fördermittel angewiesen. Ab 2025 sollen die bestehenden Angebote durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) unterstützt werden. Dieser Fonds, der von der Europäischen Union bereitgestellt wird, zielt darauf ab, Projekte im Bereich Asyl und Integration zu fördern. Weitere Möglichkeiten für Fördermittel bestehen über lokale Initiativen, Stiftungen und verschiedene Programme, die sich der Integration von Migranten widmen, wie lebensraum-diakonie.de.
Rolle der Honorarkräfte
Die Sprach- und Kulturmittler agieren als Honorarkräfte im KuMi Netzwerk Lüneburg und nehmen an einem strengen Auswahlverfahren teil, um ihre Sprachkenntnisse und Eignung zu überprüfen. Für ihre Arbeit erhalten sie 35 Euro in der Stadt Lüneburg und 40 Euro im Landkreis. Diese Vermittler unterliegen der Schweigepflicht und sind verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden, um die Qualität ihrer Dienstleistung zu sichern.
Insgesamt ist die finanzielle Unterstützung für dieses wichtige Projekt in Lüneburg unsicher. Lokale und europäische Mittel spielen eine entscheidende Rolle für die Fortführung der angebotenen Dienstleistungen. Der Druck auf die Stadt, sich zu engagieren, wächst, während die Träger auf die neue Förderperiode des AMIF hoffen, um Migranten weiterhin die notwendige Unterstützung zu bieten. Wie die bpb.de verdeutlicht, sind die Fördermöglichkeiten breit gefächert und müssen im Sinne der Integration von Migranten optimal ausgeschöpft werden.