
Ein tragischer Unfall ereignete sich heute Vormittag in Leer, als ein 80-jähriger Mann an einem Bahnübergang von einem ankommenden Regionalexpress erfasst wurde. Der Mann hatte sein Fahrrad abgestellt und trotz geschlossener Schranken die Schienen überquert. Die sofort eingeleiteten Rettungsmaßnahmen konnten ihm nicht mehr helfen; er verstarb noch am Unfallort, wie NOZ berichtet.
Infolge des Vorfalls wurde der Zug evakuiert, und die Bahnstrecke musste für den weiteren Verkehr gesperrt werden. Dies führte zu Ausfällen von Zügen auf der Verbindung zwischen Hannover und Norddeich/Mole. Erste Ermittlungen deuten auf einen Unfall hin, doch die genauen Umstände sind noch unklar.
Schwere Unfälle an Bahnübergängen
Unfälle an Bahnübergängen sind in Deutschland zwar im Vergleich zu Gesamtunfällen im Straßenverkehr selten, jedoch oft mit schweren Folgen verbunden. Laut DVR wurden im Jahr 2016 in Deutschland 995 Unfälle an schienengleichen Bahnübergängen registriert, bei denen 46 Menschen starben und 1.367 verletzt wurden, darunter 282 schwer.
Etwa 30-40% aller Unfälle mit Personenschäden im Eisenbahnverkehr ereignen sich an Bahnübergängen, wobei ungefähr 30% dieser Vorfälle an nicht technisch gesicherten Anlagen passieren. Der gesetzliche Rahmen zur Sicherung von Bahnübergängen sieht verschiedene Sicherheitsmaßnahmen vor, darunter Andreaskreuze, Blinklichter und Schranken.
Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit
Um die Sicherheit an Bahnübergängen zu erhöhen, sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Dazu zählen der Einsatz von Rotlichtüberwachungsanlagen und die Prüfung baulicher Trennungen der Fahrbahnen. Zudem wird empfohlen, die technische Sicherung von nicht gesicherten Bahnübergängen zu forcieren und eine regelmäßige Überprüfung der Gefahrenbereiche durchzuführen.
Die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) legt die entsprechenden Vorschriften fest, wie Bahnübergänge zu sichern sind. Es wird dazu aufgerufen, die Sensibilisierung und Schulung der Straßenbaulastträger und Straßenverkehrsbehörden voranzutreiben, um weiterhin Unfällen wie dem heutigen vorzubeugen.
Für die Angehörigen des verstorbenen Mannes in Leer ist der Verlust tragisch, und der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit an Bahnübergängen auf.