
Die Entwicklung eines neuen Fischkutters, der die Herausforderungen der Branche annehmen soll, ist momentan in vollem Gange. Dieser innovative Kutter richtet sich insbesondere an Nordseefischer, mit einem besonderen Fokus auf ostfriesische Krabbenfischer. Pessimistische Aussichten auf dem Markt charakterisieren allerdings die aktuelle Lage. Investitionen werden vielfach als unlohnend bewertet. Dennoch sind Optimisten wie Prof. Jann Strybny von der Hochschule Emden/Leer und Dr. Gerd Kraus vom Thünen-Institut überzeugt, dass die Zukunft der Fischerei positiv gestaltet werden kann. Wie nwzonline.de berichtet, wird der neue Kutter mit klimaneutral produziertem Methanol betrieben, was ihn sowohl praktisch als auch effizient macht.
Das Projekt, unter dem Arbeitstitel „Energieeffiziente zukunftsweisende Küstenfischerei“, zielt darauf ab, einen modernen, sicheren und umweltfreundlichen Fischkutter zu entwickeln. Initiiert von Hilke Looden, der Bürgermeisterin von Krummhörn, in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut und relevanten Ministerien, steht das Vorhaben vor großen finanziellen Herausforderungen. Um die Kosten für den Bau eines Prototyps zu decken, sind öffentliche Fördermittel notwendig. Der Entwurf des Kutters stammt vom Bremerhavener Konstruktionsbüro Judel/Vrolijk und entspricht den Anforderungen einer modernen Fischerei. Der Kutter wird mit einem umweltfreundlichen Antriebssystem ausgestattet, das auf Methanol und Elektromotoren basiert. deutsche-flagge.de hebt hervor, dass es bereits Schlepptankversuche mit einem Modell des Kutters gegeben hat, um seine Effizienz zu testen.
Marktentwicklung und Veränderungen
Die Herausforderungen in der Fischerei sind vielfältig. Der Rückgang des Krabbenfangs seit 2016 und das Wachstum neuer Tintenfischarten zeigen, wie dynamisch die Fischbestände sind. Der Klimawandel und natürliche Lebensfeinde tragen ebenfalls zu diesen Entwicklungen bei. Prognosen deuten auf eine Zunahme größerer Krebsarten wie Taschenkrebse und Hummer hin, was neue Fangmöglichkeiten eröffnet. Laut wirtschaft-mv.de unterliegt die Branche zudem dem Druck strenger EU-Vorgaben, die darauf abzielen, die Bestände gefährdeter Arten zu schützen, wie beispielsweise den Dorsch und Hering.
In Rostock, dem größten Hafenstandort in Mecklenburg-Vorpommern, spielt die Fischerei eine zentrale Rolle. Hier sind verschiedene wirtschaftliche Akteure präsent: Küstenfischerei, Hochseefischerei und die Lebensmittelindustrie. Diese Vielfalt in der Branche erfordert ein Umdenken und Anpassungen an neue Marktbedingungen. Die Notwendigkeit, auf nachhaltige Praktiken umzusteigen, wird immer drängender, was Investitionen in moderne Technologien und umweltschonende Fangmethoden erfordert.
Ausblick auf die Zukunft
Die Marktentwicklung deutet darauf hin, dass die Vielseitigkeit der Fischerei in den kommenden Jahren zunehmen wird. Ein Ziel ist die Serienfertigung von mindestens fünf neuen Kuttern, die zu einer Kostensenkung führen können. Der Zeitplan sieht den Bau eines Prototyps bis 2027 und den geplanten Einsatz des neuen Kutters bis 2030 vor. Besonders hervorzuheben ist der Aktionsplan der EU, der bereits 2024 in Schutzgebieten die Verwendung bestimmter Fangmethoden verbietet.
Insgesamt stehen die Zeichen auf Wandel. Trotz der Herausforderungen in der Branche gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, die der Fischerei helfen sollen, sich nachhaltig zu entwickeln. Die Innovationskraft und der Wille zur Veränderung, repräsentiert durch die Entwicklung des neuen Fischkutters, zeigen, dass die Branche auch in Krisenzeiten Chancen birgt.