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Lesekultur im Fokus: Recoleta kämpft gegen das Lesen-Image!

Im Zuge des „Monats der Bücher“ im April 2025 richtet Gabriela Bustamante, Präsidentin des Kommunalverbands von Recoleta, den Blick auf die Herausforderungen der Lesekultur in Chile. Laut Bustamante ist es dringend nötig, Maßnahmen zu ergreifen, um das Lesen innerhalb der Gesellschaft zu fördern. Diese Thematik erhält besonderer Aufmerksamkeit, da sie von einer weit verbreiteten Überzeugung begleitet wird: in Schulen und unter Schülern kursiert die Annahme, dass „niemand gerne liest“.

Aktuelle Daten belegen die Lesesituation in Chile. Im Jahr 2023 wurden 1.955.876 Bücher ausgeliehen, wobei die Region Metropolitana als Hauptzentrum fungierte. Die Studie des Nationalen Bibliothekssystems, über die La Tercera am 12. April berichtet hat, zeigt, dass es 387.449 aktive Mitglieder im Bibliotheksnetzwerk gibt, von denen 62,9% Frauen sind. Besonders hervorzuheben ist das meistgeliehene Buch 2024: „Heartstopper“ von Alice Oseman, das 4.882 Mal ausgeliehen wurde, gefolgt von „Der kleine Prinz“ mit 2.437 Ausleihen.

Lesen als Schlüssel für soziale Mobilität

Die Anthropologin Michèle Petit unterstreicht, dass das Lesen nicht nur die individuelle Entwicklung fördert, sondern auch zur sozialen Mobilität beiträgt. Sie betont, dass Lesen Menschen aus der sozialen Exklusion befreien kann und somit für das individuelle sowie kollektive Wachstum entscheidend ist. Vor diesem Hintergrund stellten zahlreiche Teilnehmer auf der sechsten Internationalen Buchmesse der Sozialwissenschaften (FILCS) fest, die kürzlich in Recoleta stattfand und über 35.000 Besucher anzog, dass der Austausch von Ideen und kritisches Denken gefördert werden müssen. Die Veranstaltung verdeutlichte das große Interesse an Büchern und Bildung.

Zusätzlich wird eine verstärkte staatliche Unterstützung zur Leseförderung gefordert. Laut Bustamante ist es entscheidend, dass die lokale Regierung von Recoleta, die bereits ein starkes öffentliches Bibliotheksnetzwerk aufgebaut hat, weiterhin kulturelle Initiativen unterstützt, um die Lesekultur nachhaltig zu stärken.

Forschungsprojekte zur Lesekompetenz

Um die Relevanz des Lesens weiter zu verdeutlichen, ist es wichtig, auf internationale Forschungsergebnisse hinzuweisen. Der Bildungsserver stellt zahlreiche Studien vor, die sich mit der Lesekompetenz beschäftigen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat bereits 2005 eine umfassende Analyse in fünf Teilen durchgeführt, die Problembereiche der Lesekompetenzförderung thematisiert.

In Deutschland beispielsweise wurde die PIRLS-Studie (2001-2011) aufgesetzt, um die Lesefähigkeiten von Grundschülern zu messen, was entscheidend für deren Lern- und Teilhabechancen ist. Weitergeführte Projekte wie das Programm „Leseprofi im Leseteam“ zeigen, wie durch gezielte Maßnahmen die Lesekompetenz in der Grundschule gefördert werden kann. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für Deutschland relevant, sondern liefern auch wichtige Anhaltspunkte zur Verbesserung der Lesekultur in anderen Ländern, einschließlich Chile.

Insgesamt wird ersichtlich, dass die Förderung der Lesekultur in Chile ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen darstellt. Nur durch gezielte Maßnahmen und ein Umdenken in der Schulbildung kann die negative Wahrnehmung des Lesens überwunden werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
elsiglo.cl
Weitere Infos
fundacionlafuente.cl
Mehr dazu
bildungsserver.de

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