
In der Stadt Frankfurt am Main stehen zahlreichen Wohnimmobilien erhebliche bauliche Mängel und eine ungenutzte Flächennutzung gegenüber. Ein Beispiel ist ein Mietshaus an der Weimarer Straße 22–24 im Stadtteil Nieder-Eschbach, das seit über zehn Jahren leer steht. Das Gebäude, errichtet in den 1980er Jahren, weist unter anderem bröckelnden Putz und geschlossene Rollläden auf. Der lokale Ortsvorsteher Ernst Peter Müller von der CDU hat bereits mehrfach versucht, Kontakt zum Magistrat aufzunehmen, um den Leerstand zu beenden. Laut Müller wünschen sich Stadtteilpolitiker seniorengerechtes Wohnen für die Fläche.
Das Gebäude war früher an das Industrieunternehmen Lurgi vermietet, welches 2007 von Air Liquide übernommen wurde. Letzte Mieter zogen um 2008 aus, seitdem gab es keine Neuvermietung. Der Südrand von Nieder-Eschbach gilt als attraktive Wohngegend, in unmittelbarer Nähe entstehen neue Mehrfamilienhäuser. Trotz mehrfacher Kontaktversuche durch die Stadt zeigt sich der Eigentümer des leerstehenden Gebäudes unkooperativ. Die Fraktion Ökolinx-ELF im Stadtparlament hat den Leerstand als unsozial und klimaschädlich kritisiert.
Gesetzgebung zum Wohnungsleerstand
[Hessenschau] berichtet, dass Mansoori schätzt, dass es „einige tausend Fälle“ gibt, in denen das Gesetz Anwendung finden könnte. Kommunen in Hessen, die unter einer Mietpreisbremse stehen – 49 an der Zahl – können eine Leerstandssatzung erlassen. Doch nicht alle politischen Akteure sind von dem Gesetzesvorhaben überzeugt: Kritiker wie die FDP und die AfD bezeichnen das Gesetz als symbolische Maßnahme und warnen vor möglichen negativen Auswirkungen wie Denunziantentum.
Einzigartige Situation in Frankfurt
Laut den Ergebnissen des Zensus 2022 waren in Frankfurt rund 13.000 Wohnungen ungenutzt, davon 6.700 seit über sechs Monaten. Trotz dieser Zahlen gilt die Leerstandsquote in Frankfurt als relativ niedrig, da viele ungenutzte Wohnungen schnell wieder vermietet werden. Dennoch bleibt der Leerstand von städtischen Liegenschaften ein Problem; 2022 wurden insgesamt 95 ungenutzte Wohnungen verzeichnet.
Die Baudezernentin Sylvia Weber (SPD) erklärte, dass die Sanierung leer stehender Wohnungen in der Stadt beschleunigt werden soll. Allerdings ist eine Umsetzung innerhalb von zwei Jahren nicht möglich. Zudem laufen Verhandlungen über die Übernahme städtischer Wohnungen durch eine städtische Gesellschaft. Diese Maßnahmen könnten einen wichtigen Schritt zur Bekämpfung des Wohnraummangels in Frankfurt und Hessen darstellen und sind notwendige Antworten auf den bestehenden Leerstand.