
Im Mai 2024 haben 19 Provinzen Argentiniens ihre umfassenden Pläne zur Alphabetisierung vorgestellt. Diese Initiative wurde durch das Observatorium „Argentinos por la Educación“ in Zusammenarbeit mit Bildungsexperten in die Wege geleitet und ist Teil eines größeren Bestrebens, die Lesefähigkeiten in der Bevölkerung zu verbessern. Der Bericht, der den Titel „3er informe de monitoreo: ¿Qué métodos o enfoques de alfabetización utilizan las provincias?“ trägt, umfasst die Ergebnisse aus 22 Provinzen und der Ciudad Autónoma de Buenos Aires.
Die Ergebnisse zeigen, dass unterschiedliche Lehrmethoden zur Alphabetisierung in den Provinzen angewendet werden. Insgesamt nutzen die Provinzen eine Vielzahl von Ansätzen, um Schüler im Lesen und Schreiben zu fördern. Sechs Provinzen setzen auf den phonologischen Ansatz, der sich auf die Laute und deren Verbindung zu Buchstaben konzentriert. Dazu gehören die Ciudad Autónoma de Buenos Aires, Chubut, Corrientes, La Rioja, Mendoza und San Juan. Andere Provinzen verfolgen verschiedene Ansätze, wie die folgenden:
Verschiedene Ansätze zur Alphabetisierung
- Konstruktivistischer Ansatz: Jujuy, Neuquén, Río Negro (3 Provinzen)
- Ausgewogener Ansatz: Santa Fe, Catamarca, Entre Ríos, Salta, Tierra del Fuego (5 Provinzen)
- Integraler Ansatz: San Luis (1 Provinz)
- Gemischte Methoden: Chaco, La Pampa, Misiones, Tucumán (4 Provinzen)
- Keine spezifische Methode: Córdoba, Santa Cruz, Santiago del Estero
Ein zentrales Ziel des Berichts ist es, die Alphabetisierung zu verbessern und sicherzustellen, dass alle Schüler Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung erhalten. Dennoch zeigen die Zahlen, dass 46% der Schüler im 3. Schuljahr in Argentinien Schwierigkeiten haben, das Mindestniveau an Leseverständnis zu erreichen. Dieser hohe Prozentsatz weist auf die dringende Notwendigkeit hin, die bestehenden Lehransätze zu überprüfen und zu optimieren.
Um diese Herausforderung anzugehen, wurde am 28. Mai 2024 im Rahmen des Consejo Federal de Educación der „Compromiso Federal por la Alfabetización“ unterzeichnet. Alle 24 Jurisdiktionen Argentiniens haben diesen Vertrag angenommen, der das gemeinsame Ziel verfolgt, dass alle Kinder lesen und schreiben können, um ihre eigene Geschichte zu erzählen. Diese Koordination zielt auf eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen der nationalen Regierung und den Provinzen ab, um die Bildungsqualität zu erhöhen.
Notwendigkeit einer gemeinsamen Strategie
Bildungsexperten betonen die Notwendigkeit einer gemeinsamen Strategie und öffentlicher Politiken, um die Alphabetisierung nachhaltig zu verbessern. Eine solide Governance-Struktur ist entscheidend, um die Kooperation zwischen nationalen, provinziellen und kommunalen Ebenen sowie mit NGOs und dem privaten Sektor effektiv zu gestalten. Diese Maßnahmen sollen nicht nur koordiniert, sondern auch synergetisch wirken, um die angestrebten Bildungsziele zu erreichen.
Insgesamt zeigt sich, dass während Fortschritte in der Alphabetisierung erzielt werden müssen, eine klare und koordinierte Strategie unerlässlich ist, um die Herausforderungen im Bildungssektor Argentinien zu bewältigen. Der Bericht von ellitoral.com und ergänzende Informationen von argentina.gob.ar verdeutlichen die Notwendigkeit für nachhaltige Maßnahmen, um sicherzustellen, dass alle Kinder in Argentinien erfolgreich lesen und schreiben lernen können.